1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Goldbeck will Flächen erblühen lassen

Für Insekten Goldbeck will Flächen erblühen lassen

Angesichts des Insektenschwunds möchte Goldbeck Blühmischungen aussäen. Auch auf dem ungenutzten Bertkower Sportplatz.

Von Karina Hoppe 04.01.2018, 15:55

Goldbeck l 75 Prozent Insektenschwund! Im vergangenen Jahr ging diese Nachricht laut über den Äther. In der Gemeinde Goldbeck fiel sie auf fruchtbaren Boden. Wohl auch dem geschuldet, dass sich die Kommune ohnehin gerade fragte, was aus dem ungenutzten Bertkower Sportplatz werden soll. Wie Abfragen bei den örtlichen Vereinen laut Bürgermeister Torsten Dobberkau ergeben haben, wird dieser nicht mehr gebraucht.

„Einen kleinen Bolzplatz wollen sie gerne behalten, das ist ja auch kein Problem, das können wir ja machen“, so Dobberkau. Ansonsten aber sei es schier zu aufwendig, einen großen Sportplatz zu pflegen, der nicht mehr genutzt wird. Im Rat überlegte man, den Rasen an einen Landwirt zu verpachten, bis sich angesichts des Insektenschwunds und in Anlehnung an die Blühstreifen auf Äckern die Idee mit den Blühmischungen durchsetzte. Die erste mehrjährige – und auf diese Region abgestimmte – Saatmischung hat die Kommune bereits erworben. Klatschmohn, Ringelblume, Sonnenblume, Luzerne, Kornrade, Johanniskraut, Rainfarn, Phazelia, Natternkopf, Boretsch, Lupine oder Kamille: Derlei Pflanzen werden im Internet unter „mehrjährigen Blühmischungen“ aufgeführt. Mit Hilfe von Landwirten soll das Gut ausgebracht werden. „Und dann schauen wir, was die Natur daraus macht“, so Dobberkau, wobei mindestens eine Mahd nach der Blütezeit wohl auch vonnöten sein wird. Da müsse man sich noch beraten lassen.

Rund 300 Euro gibt die Kommune für die Saat aus, die nicht nur den Bertkower Sportplatz erblühen lassen soll. Die Maßnahme im Namen der Insekten ist für jeden Ortsteil der Gemeinde vorgesehen. In Möllendorf könnte etwa eine kleine Fläche am Spielplatz auserkoren werden, in Petersmark am Buswendeplatz, in Goldbeck zwischen Flohmarktplatz und Bahnschienen. Zum Beispiel.

„Wir wollen erstmal anfangen.“ Gut möglich, dass die Maßnahme nicht überall auf Gegenliebe stößt, dass einige Anwohner etwa ordentlich gemähte Rasenflächen lieber haben als Blumenwiesen, die nicht in jeder Phase des Jahres hübsch anzusehen sind. „Aber alle reden vom Insektensterben und man merkt es ja auch deutlich, da muss man auch mal etwas dagegen tun“, so der Bürgermeister.