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Für Kultourspur Wischeverein strickt Mützen

Der Wischeverein ist nach den Vogelkästen nun auch auf die Mütze gekommen. Wiederum vor allem zur Finanzierung der Kultourspur.

Von Karina Hoppe 28.01.2019, 23:01

Wische l Bis auf drei oder vier Anmeldungen sind alle Anlaufpunkte der „Kultourspur“ 2019 fix. Es werden rund 35 sein und damit nochmal mehr als 2018. Bewährte Punkte, aber auch neue sind dabei. Etwa ein buntes Programm rund um das Thema Makrofotografie im Gemeindegarten Seehausen, eine gestandene Ölmalerin im Duett mit einer jungen Zeichnerin in Lichterfelde oder Musik und Kunst im Rosengarten Beuster/Werder. Wenn am 22. März der finale Stammtisch zur Kultourspur stattfindet, sollen die Broschüren, Flyer und Aufsteller bereits unter die Leute gebracht werden. „Wir wollen möchlichst früh mit der Werbung beginnen“, sagt Helmut Sasse, der Vorsitzende des Wischevereins, der aktuell 24 Mitglieder zählt, von denen am Freitag 16 zur Jahreshauptversammlung kamen.

Die Kultourspur über Pfingsten, die in diesem Jahr das dritte Mal stattfindet, ist zum Flaggschiff des Vereins avanciert. Dass er viel breiter aufgestellt ist, zeigt allein ein Blick auf die Agenda 2019. So möchte sich der Verein, wie jetzt nochmal von allen Anwesenden unterstrichen worden sei, für den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung vor allem der Obstbaumalleen in der Wische stark machen. Sie würden das Bild der Wische maßgeblich prägen. Und zwar auch an Landes- und Kreisstraßen, deutet Sasse an, dass sich der Verein nicht damit begnügen werde, wenn Bäume an landwirtschaftlichen Wegen nachgepflanzt werden. „Es gibt ein Landesgesetz zum Schutz der Alleen, es wird aber umgangen“, so Sasse.

Die Schönheit der Region einzufangen, ist auch Ansinnen eines weiteren Projektes, das den Namen „Meine Lieblingsplätze in der Wische“ trägt. Menschen sollen dazu aufgerufen werden, Bilder ihrer schönsten hiesigen Orte einzusenden, um dort mit etwas Glück professionell fotografiert zu werden, was schließlich in einer Wanderausstellung mit rund 15 Bildern auf Leinwand münden soll.

Schule machen könnten auch die Spiel- und Klönabende im Idener Gemeindehaus. Der Verein möchte die Bürger an den Winterabenden unkompliziert zusammenbringen, das erste Mal kam das gut an. Genauso wie die Mützen, von denen Kerstin Sasse 72 gestrickt und zuletzt mit Wischelogo-Etiketten versehen hat.

Gleich während der Jahresversammlung gingen einige weg, das ist schließlich auch ihr Sinn. „Die Mützen sind ein weiteres kleines Standbein, um unsere Vorhaben zu finanzieren“, sagt Kerstin Sasse, sehr erfreut, dass ihre handgearbeiteten Werke – übrigens in verschiedensten Modellen – bisher so gut ankamen.

Zur Finanzierung vor allem der Kultourspur will der Verein auch in diesem Jahr wieder Vogelkästen alias Wischehäuschen selber bauen. Im ersten Jahr verkaufte er von den 200 Häuschen 187, von der gleichzähligen Charge im zweiten Jahr 132 – jetzt sollen wieder 200 in Handarbeit entstehen. „Sie gehen peu à peu weg und helfen uns finanziell sehr“, sagt Helmut Sasse. Nichtsdestotrotz werde der Verein auch unumstößlich wieder auf Sponsorengelder angewiesen sein. „Ohne geht‘s gar nicht.“

Davon ab ist bereits für den 16. März ein Konzert in der Sporthalle Lichterfelde geplant, gemeinsam organisiert mit dem Dorfclub Lichterfelde, was ein Novum ist. Wie die Musik: „Hand auf Herz“ bringen nämlich französisches Musette, Chansons in die Wische. Ein Glücksfall, der Wischeverein gewann das Konzert.

An Himmelfahrt können Ausflügler wieder mit einer Übersicht des Wischevereins von Ort zu Ort fahren und sich in Bälde auch auf einer neugestalteten Internetseite informieren. Bei soviel Ausblick bleibt kaum Raum für den Rückblick auf 2018, etwa auf die Beteiligung am Goldbecker Plummusfest, den Vereinsausflug ins Kunsthaus Salzwedel, das Einbringen in den Tag der offenen Tür der Grundschule Iden oder die Buchpatenschaft für den neuen Altmarkreiseführer „In the middle of nüscht“. Dies alles über die Kultourspur und Himmelfahrt hinaus.

„Ich liebe diesen Verein“, sagt Helmut Sasse. „Wir sind ein Haufen wacher Leute, die Bock darauf haben, was zu machen.“ Bei so viel Vorhaben neuerdings auch in Projektgruppen, was sich als gut erweise. Jeder habe seine Stärken woanders, „aber alle ziehen für die Wische am selben Strang“.