1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Kinder sollen vor Ort schwimmen lernen

Gallert im Waldbad Kinder sollen vor Ort schwimmen lernen

Wulf Gallert (Die Linke) stattete im Rahmen seiner Sommerreise dem Waldbad Seehausen einen Besuch ab.

Von Ralf Franke 04.07.2019, 17:20

Seehausen l Trotz erfolgreicher Frischekur im Frühjahr für das Waldbad Seehausen lehnt sich der Vorsitzende des Fördervereins nicht zurück. Walter Fiedler nutzt jede Möglichkeit, um auf den Sanierungsstau aufmerksam zu machen, mit dem die klamme Kommune alleine überfordert ist und der bisher noch keinen Fördermittelgeber überzeugen konnte, einen Zuschussantrag positiv zu bewerten. Erst im April hatten sich die vorerst letzten Hoffnungen auf ein Bundesprogramm zur Sanierung von Sportstätten – Freibädern inklusive – in Luft aufgelöst.

In dieser Woche empfing der Fördervereinsvorsitzende Wulf Gallert, der für die Linkspartei im Landtag sitzt und dieser Tage auf Sommertour ist, um auf die spezielle Situation vor Ort, aber auch die Probleme aufmerksam zu machen, die alle Kommunen haben, die ein Freibad als freiwillige Aufgabe unterhalten – was in der Regel auch bezuschussen heißt.

Dem Linkspolitiker ist das Thema nicht fremd. Er sprach von einem generellen Problem im Land, dass für den Erhalt derartiger Einrichtungen zu wenig getan werde, was sich letztlich auch in der Schwimmfähigkeit des Nachwuchses widerspiegle, der immer seltener in Wohnortnähe mit dem erfrischenden, aber eben auch nicht ungefährlichen Nass vertraut gemacht werden kann.

Wobei es nicht nur um Sanierungsvorhaben, sondern auch um den täglichen Betrieb gehe, so Gallert mit Blick auf die angespannte Personalsituation in den meisten Bädern. Es könne nicht sein, dass die Konzepte so auf Kante genäht sind, dass der Ausfall eines Rettungsschwimmers die Schließung eines Bades herbeiführe.

Was den baulichen Erhalt von Schwimmbädern betrifft, will die Linksfraktion für den nächsten Doppelhaushalt einen Fonds zur Unterhaltung dieser Einrichtungen anregen und hat das in der jüngsten Landtagssitzung am Beispiel Seehausen auch bekräftigt. Der Topf soll demnach erst einmal mit fünf Millionen Euro gefüllt werden. Dass das gemessen am allgemeinen Investitionsbedarf – alleine das Waldbad bräuchte zwei Millionen Euro – nicht viel ist, ist Gallert klar. Aber es wäre ein Anfang.

Dazu müsse an der gängigen Förderpraxis gearbeitet werden. Das Waldbad Seehausen ist in der Beziehung ja ein gebranntes Kind. Dem einen Ministerium ist das Bad nicht sportlich genug, das andere wünscht sich mehr Tourismus, dem dritten ist die Einrichtung zu wirtschaftlich orientiert. Dass sich ein rühriger Förderverein um die Naherholungsstätte kümmert, wird dagegen konsequent unterbewertet.