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Gebäudesanierung Hausbock zwingt zum Umdenken

Ein Holzschädling hat die Sanierungspläne für zwei Osterburger Fachwerkhäuser durchkreuzt. Nun steht ein teilweiser Rückbau im Raum.

Von Nico Maß 08.07.2016, 01:01

Osterburg l Das Aufgabenspektrum war abgesteckt, die Finanzierung gesichert. Für die beiden betagten Häuser an der Burgstraße 13/14 standen in diesem Jahr die Sanierung der Außenhülle, die Dacherneuerung und der Einbau neuer Fenster auf dem Programm. Bis Mitte Juni ein Holzschutzgutachten im Osterburger Rathaus vorlag. Das war von der Kommune in Auftrag gegeben worden, weil Spuren an den Gebäuden auf Schäden hindeuteten und die Holz-Untersuchung bei entsprechenden Vorhaben im denkmalgeschützten Bereich eine übliche Auflage an den Bauherren darstellt.

Die Aussagen des Gutachtens förderten nun ans Licht, dass sich unter anderem der Hausbock im Gebälk der beiden Gebäude eingenistet hat. Der gefürchtete Holzschädling richtete derartige Zerstörungen an, dass an einem Festhalten der bisherigen Pläne nicht mehr zu denken ist, sagte Bürgermeister Nico Schulz. Mehr noch: Ein teilweiser Rückbau der Häuser scheint unumgänglich.

Um dafür den Weg zu ebnen und vor allem auch denkmalschutzrechtliche Belange zu klären, stimmt sich die Osterburger Verwaltung über ihr weiteres Vorgehen neu mit der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bauordnungsamt ab. Klar ist aber schon jetzt, dass tatsächliche Arbeiten an den Häusern frühestens für das kommende Jahr zu erwarten sind. Bürgermeister Nico Schulz zeigte sich zuversichtlich, dass fest zugesagte Fördergelder auch dann noch zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten zur Verfügung stehen. Osterburg hat für die Maßnahme an der Burgstraße Zugriff auf einen Fördertopf, der die Sanierung der Außenhülle oder die Dach-Neueindeckung zu 100 Prozent finanziert.

Es ist aber nicht nur die Förderung, die die Kommune zu einem möglichst zügigen Handeln anhält. Denn für beide Häuser gibt es eine klare Perspektive. Dort sollen Angestellte der Kommune ihren Arbeitsplatz finden, wenn die Verwaltung das Gebäude an der Ernst-Thälmann-Straße 10 aufgibt und am Rathaus-Standort konzentriert wird.

Mit einer kleinen Ausnahme. Das eine Steinwurfweite östlich gelegene Vorgebäude der Musikmarkthalle am Großen Markt wird zur kleinen Außenstelle und ebenfalls Verwaltungsräume beherbergen. Für die dort nötigen Sanierungs- und Umbauarbeiten sind aktuell die Planungsleistungen ausgeschrieben, die entsprechenden Arbeiten dürften im kommenden Jahr über die Bühne gehen. Ähnliches gilt für Vorhaben, mit der die Attraktivität der Musikmarkthalle gesteigert werden soll. Das Gebäude, das auch zukünftig als Kultur- und Veranstaltungsort dienen soll, wird unter anderem mit sanitären Einrichtung und einer Heizungsanlage aufgewertet.