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Gerätehaus-Neubau Aus Sorge vor einer "Kostenfalle“

Der Hauptausschuss hat sich hinter das Projekt eines Gerätehaus-Neubaus in Rossau gestellt. Es soll aber auch ein "Plan B" her.

Von Nico Maß 30.01.2020, 00:01

Osterburg/Rossau l Den „Stichtag 31. März“ für das Einreichen des Förderantrages können die Stadtväter streichen. Der Termin sei hinfällig, weil frühestens ab 2022 mit Fördergeldern gerechnet werden könne, berichtete Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) am Dienstagabend im Hauptausschuss. Grund: Das vom Land bereitgestellte Förderbudget für 2021 sei schon an andere Projekte gebunden und ausgeschöpft, erklärte Schulz. An der schon vorher „markierten“ Ziellinie von spätestens 2025 für ein neues Rossauer Gerätehaus rüttele diese Verzögerung aber noch nicht, hieß es im Ausschuss.

Obgleich jetzt deutlich mehr Zeit zur Verfügung steht, weil der Förderantrag nun erst 2021 im Land vorliegen muss, stellte sich der Hauptausschuss per Beschluss schon am Dienstagabend einstimmig hinter das Projekt des Gerätehaus-Neubaus. Dieses Votum wollten die Politiker auch als klares Signal Richtung Rossau verstanden wissen, „dass wir den Neubau machen wollen“. Abseits davon setzte der Ausschuss jedoch auf Vorschlag von Michael Handtke (CDU-Fraktion) ebenso ein paar „Reißleinen“. So soll der laut Planer rund 800.000 Euro teure Bau nur bei einer Förderung von mindestens 300.000 Euro in Angriff genommen werden. Und kristallisiere sich in der weiteren Planungsphase eine Kostensteigerung von zehn Prozent oder mehr heraus, sei der Beschluss für dieses Projekt als hinfällig zu betrachten.

Ähnlich wie Michael Handtke, der seine Vorschläge aus der Beratung des Finanzausschusses mitgebracht hatte, blickten auch andere Räte skeptisch auf die vorliegende Kostenschätzung. Für den Flachdach-Bau, der am Standort der früheren Gaststätte entstehen und über zwei Fahrzeug-Stellflächen, Sanitär­einrichtungen, Umkleiden, Hauswirtschaftsraum, einen Raum für die Jugendwehr, Teeküche, Versammlungsraum und Büro verfügen soll, dürften 800.000 Euro nicht reichen, befürchten sie eine „Kostenfalle“ für die Kommune. Zum Vergleich wurde auf ähnlich große Gerätehaus-Projekte in der Region verwiesen, die deutlich mehr als eine Million Euro kosten würden.

Spätestens bei dieser Größenordnung aber sei man in einem Kostenrahmen, der die Kommune schlichtweg überfordern könnte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in den folgenden Jahren weitere Gerätehaus-Investitionen in Meseberg, Dobbrun und Erxleben auf der Agenda stehen, die ebenso notwendig seien wie der Neubau in Rossau, gaben Räte zu bedenken. Während Matthias Müller (CDU-Fraktion) aus dieser Sorge heraus eine „Kostensicherheit für diese Investition“ einforderte, störten sich Michael Handtke und Torsten Werner (CDU-Fraktion) auch an der „Alternativlosigkeit dieses Projekts“. Daher müsse man einen preiswerten „Plan B“ entwickeln. Der sollte auch für den Fall zur Verfügung stehen, „dass wir keine Förderung bekommen“. Denn in diesem Fall gänzlich auf einen Gerätehaus-Neubau zu verzichten, „können wir vor den Rossauern nicht vertreten“, warnten die Politiker.

„Diese Forderung ist berechtigt. Ein Plan B muss vorbereitet sein“, zeigte Nico Schulz Verständnis. Gleichzeitig machte der Bürgermeister aber deutlich, dass er die von einem Fachbüro im Austausch mit dem Ortsrat und der Feuerwehr Rossau sowie der Stadtwehrleitung erstellte Planung für ein vernünftiges Projekt hält. Dementsprechend warb Schulz für den Beschluss, der schließlich auch einstimmig fiel, einige „Reißleinen“ und den Auftrag zum „Plan B“ aber inklusive.