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Gewässerschau Nutrias gefährden weiter die Gräben

Seit Dienstag überzeugen sich die Verantwortlichen des Unterhaltungsverbandes Seege-Aland wieder vom Zustand der Gräben und Nebenanlagen.

Von Ralf Franke 20.04.2017, 01:01

Seehausen l Das Gebiet hat es mit rund 70.000  Hektar (das meiste ist Wald, Acker- und Grünland) und etwa 1600 Kilometer Gräben in sich. Und weil die Mannschaft um Verbandsvorsteher Joachim Hallmann sowie Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner in vier Tagen nicht alle Gewässer zweiter Ordnung in den Verbandsgemeinden Seehausen und Goldbeck sowie in der Einheitsgemeinde Osterburg in Augenschein nehmen kann, konzentriert sie sich auf Brennpunkte, die die Verantwortlichen entweder selbst ausgemacht haben oder auf die sie von den sogenannten Schaubeauftragten das Jahr über hingewiesen wurden.

Abseits der Grundräumung und Böschungspflege, die pro Jahr immerhin an rund 1200 Kilometer Gräben in Auftrag gegeben werden, ist der Unterhaltungsverband aber nicht für alle Mängel zuständig, die den reibungslosen Ablauf des Oberflächenwasser gefährden könnten. Einiges kann auch an Dritte weitergereicht werden. Das betrifft zum Beispiel den Zustand von Überfahrten beziehungsweise Durchlässen, die Sache des jeweiligen Straßenbaulastträgers sind, oder auch Bäume, die die Grabenböschung gefährden.

Nach der Auswertung der Schautage wird es ein Protokoll geben, dass die Mitglieder einsehen können und in dem alle bekannten Mängel aufgelistet sein werden. In dem Papier dürften Nutrias dann wieder eine wichtige Rolle spielen. Die Nager bereiten dem Unterhaltungsverband zunehmend Probleme, weil die Tiere ihre Bauten in der Grabenböschung anlegen und damit deren Stabilität gefährden. Vor einem Jahr einigten sich Unterhaltungsverband und Osterburger Jägerschaft auf eine Abschussprämie von 3 Euro pro Tier, um das Problem einzudämmen. Die Vereinbarung zeigt in der Verdoppelung der Jahres-Abschüsse auf über 1400 auch Wirkung. Nur vermehren sich die Ratten so schnell, dass der Nutzen für den Unterhaltungsverband noch nicht messbar ist.

Meißner hofft aber, dass sich das noch ändert, weil die Zweckverbände in der Nachbarschaft die Regelung übernommen haben. Nur das Land sei für die Gewässer erster Ordnung bislang eine Antwort schuldig, bedauert er.