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Glasfaserausbau Nur "weiße Flecken“ profitieren

Vom Glasfaserausbau durch den Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) werden vorerst längst nicht alle Osterburger Haushalte profitieren.

Von Nico Maß 29.11.2018, 00:01

Rossau l Frühzeitig kümmerte sich die Einheitsgemeinde darum, ihr Territorium mit leistungsfähigen Internet-Anschlüssen zu versorgen. Eigentlich eine Erfolgsgeschichte, fällt ihr diese Initiative nun ein Stück weit auf die eigenen Füße. Denn wenn der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) wie von ihm angestrebt im vierten Quartal 2019 mit dem Aufbau eines Glasfasernetzes in der Region beginnt, bleibt ein Großteil der Haushalte außen vor.

Verantwortlich dafür zeichnet das Land, dass nur den Ausbau von Gebieten fördert, die nicht mit mindestens 30 Mbit an Datengeschwindigkeit versorgt sind, berichteten Bürgermeister Nico Schulz (CDU) und der stellvertetende ZBA-Geschäftsführer Axel Schulz am Dienstagabend im Rossauer Dorfgemeinschaftshaus. Während das Gros der Region als „schwarzer Flecken“ (30 Mbit und mehr) eingestuft ist, wurden Rossau und ebenso Königsmark von externen Beratern des Landes als „weiße Flecken“ eingeordnet. Sie können komplett an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Ebenso sollen sonst noch kleine Orte wie Röthenberg und Uchtenhagen oder Ortsteile und Randbereiche von anderen Dörfern von der im Vergleich zu den herkömmlichen Kupfer-Anschlüssen deutlich leistungsfähigeren Glasfaser-Technologie profitieren. Gleichwohl dürften sich die Leitungen häufig durch gesamte Ortschaften ziehen. Und damit auch an Haushalten vorbei, für die faktisch ein Anschlussverbot besteht.

Dieser skurrile Umstand gilt ebenso für die Kernstadt. Weil der Bund nach einer Novelle seiner Förderrichtline für Schulen und Krankenhäuser eine Versorgung im Gigabit-Bereich finanziell unterstützt, wird der Zweckverband sein Glasfasernetz auch durch das Stadtgebiet ziehen, um die Bildungsstandorte anzuschließen. Die übrigen Adressen in der Biesestadt bleiben aber außen vor, mit Ausnahme einiger weniger „weißen Flecken“ wie beispielsweise der Stadtrandsiedlung, die noch unter den 30 Mbit liegen.

Nico Schulz zeigte sich aber zuversichtlich, dass der auch in der östlichen Altmark längst spürbare Protest, verbunden mit politischen Druck gegen die 30-Mbit-Förderschwelle dafür sorgen werde, dass diese Grenze falle. Wird das Glasfasernetz wie vom Zweckverband angedacht verlegt, dürfte sich der Anschluss vieler anderer Haushalte dann relativ unkompliziert bewerkstelligen lassen, sagte er. Vorerst aber bleibt es bei Rossau, Königsmark sowie Teil- und Außenbereichen anderer Orte.

Axel Schulz stellte den Rossauern via Glasfaser Übertragungsraten von mindestens 500 MBit pro Sekunde in Aussicht sowie einen Tarif von 49,90 Euro, der monatlich für Internet, Telefonie und TV zu zahlen sei. Während der Erschließung sollen die Hausanschlüsse kostenlos sein. Wer sich jedoch später für eine Versorgung entscheide, müsse den vollen Anschlusspreis entrichten. Axel Schulz und Nico Schulz äußerten ihre Hoffnung, dass möglichst viele Rossauer von der Glasfaser-Option Gebrauch machen. Denn je höher die Anschlussquote, umso wirtschaftlicher werde das Projekt, dass der Zweckverband initiiert habe, damit die Altmark in Sachen Internet nicht abgehängt wird.