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Gleich drei Einsätze Treibt ein Feuerteufel sein Unwesen?

Nachdem Feuerwehren gleich zu drei Einsätzen nach Altenzaun und Arneburg ausrückten, wird ein Feuerteufel vermutet.

Von Ingo Gutsche 21.04.2020, 01:01

Arneburg l Treibt ein Feuerteufel in der Arneburger Region sein Unwesen? Nachdem mehrere freiwillige Feuerwehren am Wochenende zu gleich drei Einsätzen nach Altenzaun und nach Arneburg ausrückten, dürfte dies nicht ausgeschlossen werden und immer wahrscheinlicher sein.

„Der Brandursachen-Ermittler hat seine Arbeiten zu den Fällen noch nicht abgeschlossen“, sagt Stendals Polizeisprecher Marco Neiß. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich um einen Brandstifter handelt.“ Wenn Bürger etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, sollten sie die Hinweise zur Aufklärung der Taten an die Polizei weiterleiten.

Die Anzeichen verdichten sich, dass es sich um einen Brandstifter handelt. Gleich drei Brände hielten die Feuerwehr-Mitglieder am Wochenende in Atem. In der Nacht zum Montag wurden sie an die Stendaler Straße gerufen. Hinter der Mühle brannte ein ehemaliger Schafstall. Kameraden aus Arneburg, Hohenberg-Krusemark und Schwarzholz waren mit den Löscharbeiten beschäftigt. „Die Alarmierung war um 0.50 Uhr“, informierte Arneburgs Wehrchef Ronny Hertel. Zusätzlich rückte die Stendaler Feuerwehr mit der Drehleiter an, die jedoch nicht zum Einsatz kam. Auf dem Dach des Stalls ist eine Photovoltaik-Anlage installiert.

Bereits in der Nacht zum Sonnabend fand der erste der drei Einsätze in Altenzaun statt. Dass sich die Strohballen in Nachbarschaft einer alten Stallanlage selbst entzündeten, ist unwahrscheinlich. Rund 120 Strohballen auf dem Betriebsgelände einer Agrargenossenschaft, die als Tierfutter dienen sollten, fingen Feuer (wir berichteten). Mehrere Wehren stellten beim Eintreffen gegen 3 Uhr den Vollbrand fest, ließen das Stroh kontrolliert abbrennen. Eine in der Nähe gelegene Biogasanlage musste bei diesem Brand gesichert werden, da ein Funkenflug drohte. Die Wehren aus Arneburg, Hohenberg-Krusemark und Schwarzholz waren auch in der darauffolgenden Nacht gefordert.

Beim Brand eines leerstehenden Wohnhauses in Arneburg wurden die Einsatzkräfte zudem von den Sanner Kameraden unterstützt. Der Dachstuhl des am Mühlenweg gelegenen Gebäudes brannte völlig aus. Die Feuerwehren waren dort drei Stunden in Gange.

Bei allen drei Bränden steht die Brandursache noch aus, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Für Arneburgs Wehrleiter Ronny Hertel ist die Situation ähnlich rätselhaft wie für andere Brandbekämpfer. Schließlich können die Feuerwehren schon von einer kleinen Serie von Feuern sprechen, die sie auf Trab hält. Ende des vergangenen Jahres wurden sie von der Leitstelle des Landkreises gleich zu drei Einsatzorten alarmiert: Zu Weihnachten brannte eine Strohmiete in Billberge und die ehemalige Pumpstation in der Elbestadt, an Silvester das Bootshaus in Arneburg. Mitte März geriet der Dachstuhl der ehemaligen Fährgaststätte in Brand, nur zwei Tage später stand der leerstehende Gutshof in Dalchau in Flammen, wo die Brandbekämpfer auch gefragt waren.

Der traurige Höhepunkt am vergangenen Wochenende: Gleich drei Einsätze muss der Wehrleiter in die April-Statistik notieren.