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Glücksfall Petrikirche komplett dicht

Früher als gedacht, werden auch die Nebendächer der Seehäuser Petri-Kirche in diesen Tagen saniert.

Von Ralf Franke 23.12.2016, 00:01

Seehausen l Als vor einem Jahr die Dachdeckerarbeiten an der Apsis der Petrikirche Seehausen zu Ende gingen, war Pfarrerin Almut Riemann froh über den nächsten Meilenstein bei der Sanierung des Gotteshauses. Sie ließ am Rande aber auch durchblicken, dass die Dächer der Marienkapelle und die beiden Vordächer über den Eingängen an der Nord- und Südseite des Gotteshauses noch etwas auf ihre Sanierung warten müssen, bis wieder Geld vorhanden wäre.

Das ging mit Hilfe von Fördermitteln, einer Zahlung aus dem Baulastfond des Kirchenkreises Stendal und einem Kredit der Kirchengemeinde nun doch schneller als gedacht. Die drei Vorhaben gingen in den letzten Tagen des alten Jahres noch über die Bühne beziehungsweise werden demnächst beendet sein. Das Dach der Marienkapelle, bei dem an Größe und Kosten nicht viel an zwei normalen Eigenheimdächern fehlte, ist sogar schon bereit für die Bauabnahme.

Alle drei Dächer wurden beziehungsweise werden denkmalschützerisch korrekt natürlich mit Biberschwänzen saniert. So wie auch das Dach zwischen den beiden Türmen der Petrikirche, durch das es in die alte Türmerwohnung regnete. Das Projekt konnte bekanntlich im Spätsommer dieses Jahres zusammen ein paar Spiegelputzarbeiten an den Turmwänden beendet werden.

Und noch etwas konnte zur Freude der Seelsorgerin in Angriff genommen werden: Die Köpfe der Stützpfeiler an den Außenwänden des Kirchenschiffes. Weil die im Original bis ganz nach oben gemauert und nicht mit Dachsteinen abgedeckt sind, konnten Wasser, Frost, Schmutz, Moos und schließlich Wurzeln kleiner Pflanzen ihre Spuren an den Pfeilern hinterlassen, deren Köpfe jetzt ihrer Erneuerung harren. Begonnen wurden die Arbeiten bereits. Mit dem Vollzug rechnet die Pastorin wegen der Winterpause aber wohl erst im Frühjahr.

Aber dann sei man wirklich einmal rum um die Kirche. Und der Schutz von oben sei nun mal das A und O, bevor man über Maßnahmen in der Kirche nachdenken könne. Dass es da noch reichlich zu tun gibt, ist Almut Riemann auch klar, die erst dieser Tage mit einem Holzschutzfachmann durch das ganze Gebäude bis in die Dachspitze gestiegen ist, um den Befall mit Holzwürmern zu kontrollieren. Die Schädlinge haben nahezu alle hölzernen Teile vom Gestühl bis zum Dachgebälk erfasst, was die entsprechenden Baugruppen der Lütkemüller-Orgel einschließt. Und wenn die Kirchenmauern mal etwas trockener geworden sind, könnte man sich auch an eine malermäßige Instandsetzung wagen. „Es gibt also immer zu tun“, so die Pastorin.