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Glühweinabend Von Klostrippe bis Kristallschale

„Aus Spaß an der Freude“ hatte zur Kaffeezeit Mesebergs Bürgermeisterin Helga Beckmann das ganze Dorf eingeladen. Zum Glühweinabend.

Von Astrid Mathis 18.11.2018, 19:00

Meseberg l „Ich möchte, dass die Leute einmal wieder zusammenkommen“, so Beckmann. Bei Kaffee und Kuchen - und natürlich Glühwein.

Nachdem im letzten Jahr die Spaßtombola so viel Anklang fand, gab es dieses Mal wieder Lose. „Jedes Los gewinnt“, freute sich Reinhard Beckmann, der die Preise mit Nummern versehen hatte. Zehn Tage vor dem Ereignis startete die Sammelaktion. Mancher brachte noch am Freitag seinen Preis rum.

Voll bepackt gingen Runa und Thomas Urbscheit Sonnabend nach Hause. Kaum hatten sie zehn Lose gekauft, stand für Runa Urbscheit fest: „Nächstes Mal bringe ich auch was von zu Hause mit.“ Sie hatte unter anderem eine große rote Plastikschale, zwei Zahnbürsten mit Originalverpackung: EVP 1,32 Mark, eine Klostrippe aus Plastik, dazu noch eine Fototasche und einen Truck gewonnen. „Und alles für fünf Euro“, lachte Thomas Urbscheit. Loswerden können sie die Gewinne erst wieder im nächsten Jahr.

Neben dem Tombolastand hatte Ute Rockstroh von der Spinnstube Berge aufgebaut. Der Kontakt zu Meseberg kam ganz einfach zustande: Sie arbeitet in der Wohngruppe Meseberg. Beim Rentnernachmittag hilft sie auch. Zum Ausgleich macht sie Handarbeiten wie ihre zehn Mitstreiterinnen. Vor dem Fernseher würde sie sonst einschlafen.

„Ich habe Häkeln von meiner Mutter gelernt. Mit Stricken habe ich nichts am Hut“, erzählte sie lachend. Alle 14 Tage treffen sich die Frauen zum Basteln oder Handarbeiten. „Für den Eigenbedarf“, gab sie zu. Der Gewinn von solchen Standtagen wird für neue Wolle verwendet. Gerade in der kalten Jahreszeit freuen sie sich über neues Material. Inzwischen lernt sogar ihre zwölfjährige Enkelin bei ihr Häkeln.

In Meseberg hatte Ute Rockstroh dann auch die Ergebnisse der Spinnerinnen dabei: gestickte Decken mit Weihnachtsmotiven, Wichtel in Groß und Klein, Engel auf goldenen Kugeln, Socken, Mützen, Kuscheltiere, Schneemänner...

Alles zu kleben, mache die meiste Arbeit, aber wenn sich die Leute über die Ergebnisse freuen, freut sich Ute Rockstroh mit. Zwischendurch stärkte auch sie sich an den heißen Waffeln. Am 30. November ist sie wieder am Stand bei der Jugendwerkstatt Hindenburg.