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Grafitti-Projekt Schülerkunst an der Sporthalle

Neuntklässler des Osterburger Gymnasiums geben der zur Wallpromenade zeigenden Rückseite ihrer Sporthalle ein Gesicht.

Von Ingo Gutsche 22.11.2017, 20:00

Osterburg l Über die Bilder, die auf kahlen Flächen an der Sporthallen-Rückseite entstehen, sollen sich die Bürger ihre Gedanken machen. Schüler des Osterburger Markgraf-Albrecht-Gymnasiums brachten ihre im Kunstunterricht entstandenen Ideen zum großen Schwerpunkt Demokratie bereits im vorigen Schuljahr auf Papier. Und diese dienen als Vorlage für das vom Landkreis unterstützte Graffiti-Projekt, das Jugendliche der Klassen 9a und 9b der Bildungsstätte dieser Tage realisieren.

Schulsozialarbeiterin und Mitorganisatorin Steffi Wecke ist froh, dass für das Vorhaben Oliver-Paul Murawski gewonnen werden konnte. Der Fachmann in Sachen Graffiti-Kunst steht den Schülern hilfreich zur Seite. „Ich bin voll und ganz zufrieden“, zeigt sich der Stendaler, der schon seit sechs, sieben Jahren Workshops gibt, vom bisherigen Resultat begeistert. „Die Zusammenarbeit ist wirklich sehr gut“, lobt er die beteiligten 15 Gymnasiasten beider Klassen, die zum größten Teil zum ersten Mal mit der Sprayer-Kunst aktiv zu tun bekommen.

Mehrere Stunden waren sie bisher mit der Aufwertung der zur Wallpromenade liegenden Seite und damit des von Osterburgern und Gästen einzusehenden Bereichs ihrer Sportstätte beschäftigt. Einige werden es noch sein – aber ein Ende ist in Sicht. Das Projekt erfüllt gleich mehrere Aufgaben. Nicht nur, dass sich die Schüler des Gymnasiums als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ intensiv mit der Demokratrie-Mitgestaltung auseinandersetzten. Mit den Graffitis wird ihre Kunst ein Teil der Stadt sein. Die Sporthalle sei eine „super Präsentationsfläche, in der die Gedanken der Schüler zum Ausdruck kommen“, so Oliver-Paul Murawski. Desweiteren hat sich nicht nur die Schulleitung oftmals über Schmierereien an dieser Seite ärgern müssen.

Eine Gruppe von Menschen ist auf einem Graffito zu sehen, bereichert mit den Worten Liebe, Glück, Geborgenheit. Zudem eine etwas aus dem Bild ragende Person. „Sie geht auf den Betrachter zu“, so Murawski zum Interpretationsgedanken, dass keiner ausgegrenzt werden sollte. „Wir haben zwei Themen aus dem großen Schwerpunkt ausgewählt.“ Das sind „Demokratie leben“ und „Courage statt Rassismus“. An einer außen liegenden Fläche wird ein Hauch von Berlin zu sehen sein: Der Bundestag soll Bestandteil dieses Projekts werden. „Vielleicht etwas vereinfacht dargestellt“, sagt der Profi-Sprayer. Auf der anderen Seite, links vom Betrachter aus, wird Justitia an der Wand lebendig. Die Göttin der Gerechtigkeit wird dann ebenfalls zum Graffiti-Projekt der Neuntklässler, die sich damit sicherlich auch zur Freude vieler Osterburger künstlerisch verewigen werden, zählen.