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Großeinsatz Pilot hebt 16 Mal von Pollitz ab

Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner läuft auf Hochtouren. Am Wochenende startete das große Sprühen in Pollitz aus der Luft. Danach vom Boden aus.

Von Ingo Gutsche 22.05.2017, 18:12

Pollitz l Rund 200 Hektar der vom Eichenprozessionsspinner befallenen Flächen wurden aus der Luft behandelt: Am Sonntag kreiste der Helikopter mehrere Stunden über der Verbandsgemeinde Seehausen. Einige Runden drehte Steffen Becher (36) mit seinem Helikopter vom Typ „AS 350“ überwiegend über dem westlichen Teil der Verbandsgemeinde Seehausen. Der 650 Liter umfassende Tank war gefüllt mit dem Biozid „Dipel ES“, verdünnt mit Wasser. Ein sogenanntes Fraßgift, das den Eichenprozessionsspinner bekämpfen und bestenfalls aus der Region verbannen soll.

Die Verbandsgemeinde sieht es als eine ihrer Hauptaufgaben an, den Schädling, der sich fast auf dem gesamten Territorium der VG ausgebreitet hat, einzudämmen. Nicht nur deshalb verfolgten VG-Bürgermeister Rüdiger Kloth, Björn Schünemann, Mitarbeiter des Ordnungsamtes, und Horst Sandmann von der Wasserwehr die Aktion am Sonntagvormittag. Pünktlich um 8 Uhr hob Becher mit seinem „Heli“ bei idealen äußeren Bedingungen ab. Per GPS konnte er auf der Anzeige im Cockpit genau nachvollziehen, welche Flächen er überfliegen muss. Wenn der Baden-Württemberger den entsprechenden Knopf drückte, strömte das Biozid aus den Düsen des auf beiden Seiten angebrachten sechs Meter langen Sprühgestänges.

Schon bevor Steffen Becher in die Luft ging und auch viele am Elberadweg gelegene Eichen mit dem biologischen Insektizid berieselte, waren einige Pollitzer auf den Beinen. „Da sieht man, dass die Bevölkerung dies wohlwollend annimmt“, lobte Nicole Köhler von der Unteren Forstbehörde die Unterstützung der Einwohner. Wilma Pusch brachte beispielsweise Kaffee. Und auch einige Brandbekämpfer waren anwesend: Sie stellten aus dem Tank des Feuerwehr-Fahrzeugs das zum Mischen notwendige Wasser zur Verfügung.

Katja Döge, Leiterin des Forstamtes Nordöstliche Altmark, kann sich eine erfolgreiche Bekämpfung gut vorstellen. Die Larven würden sich im zweiten und dritten Stadium befinden. Was ebenso Voraussetzung sei wie ein fortschrittlicher Blatttrieb – nun müssen die Raupen das Gift mit ihrer Nahrung aufnehmen... 16 Flüge – immer wieder neu aufgetankt – startete Becher von Pollitz aus in alle Richtungen.