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Grundschule Große Küche ist vom Tisch

Die Einheitsgemeinde hat sich vom Neubau einer großen Schulküche in Flessau verabschiedet. Nun soll die kleine Lösung her.

Von Nico Maß 12.12.2018, 19:00

Flessau l An seinem Versprechen, dass die Essen-Anlieferung nur ein zeitlich befristetes Zwischenspiel bleibt und in wenigen Jahren wieder direkt am Standort der Bildungsstätte für die Flessauer Grundschüler gekocht wird, will Bürgermeister Nico Schulz (CDU) festhalten. Das machte er am Dienstagabend während einer Einwohnerversammlung im Flessauer Sportlerheim deutlich. Doch die Planspiele für eine rund 1,5 Millionen Euro teure Küche, in der täglich bis zu 500 Essenportionen zubereitet werden sollten und die nach Möglichkeit sämtliche kommunalen Kindereinrichtungen in der Einheitsgemeinde versorgt hätte, sind vom Tisch. Denn der zur Finanzierung dieses Großprojektes auserkorene Stark III-Fördertopf bleibt in Sachen Schulküche verschlossen. Auf der Prioritätenliste für die Vergabe der Mittel aus dem ohnehin überzeichneten Programm wäre das Flessauer Projekt „ganz weit unten gelandet, weil wir mit dem enorm hohen Kostenpreis pro Quadratmeter absolut aus dem Rahmen fielen. Das wurde uns im November bei einer Anhörung mit dem Finanzministerium und der Landesinvestitionsbank aufgezeigt“, sagte Schulz. „Wir haben unseren Förderantrag daraufhin zurückgezogen. Und streben jetzt den Bau einer Küche an, in der nur für die Kinder und Beschäftigten der Flessauer Grundschule gekocht wird.“ Schulz bedauerte, dass sich die Absicht der Kommune, allen Kita- und Schulkindern in ihrem Territorium ein vergleichsweise frisches Essen anzubieten, zumindest vorerst erledigt hat. Gleichwohl seien mit der kleineren Küchenvariante durchaus Vorteile verbunden. So sei die Kommune bei ihrer Realisierung wohl nicht auf Fördermittel angewiesen. Schon jetzt habe man 367.000 Euro, die bei dem gescheiterten Großprojekt den Eigenanteil der Einheitsgemeinde ausgemacht hätten, für den Küchenbau auf dem Konto. „Und weil das ganze Prozedere um Fördermittel wegfällt, können wir diese Küche viel früher realisieren“, sagte der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass die direkt hinter dem gerade neu entstehenden Multifunktionsanbau angedachte Küche 2020/21 fertiggestellt sein könnte.

Momentan geht man im Osterburger Rathaus davon aus, dass in der neuen Küche täglich 110 Portionen zubereitet werden. Dies ausschließlich für die Grundschule, die früher von der Schulküche mitversorgte Flessauer Kindertagesstätte „Waldzwerge“ bleibt Stand heute außen vor. Das räumte Nico Schulz auf Nachfrage von Einwohnern ein. Übernehme die Schulküche auch die Aufgabe einer Auslieferungsküche, „steigen die Anforderungen, die wir erfüllen müssen. Damit würde sich der Bau enorm verteuern“, erklärte Schulz.

Dennoch scheint nicht ausgeschlossen, dass im Osterburger Rathaus zumindest für die „Waldzwerge“ noch einmal umgedacht wird. Das deutete der Bürgermeister selbst an, als er am gegenüber den Einwohnern ankündigte, „die Forderung in Sachen Kindertagesstätte mitzunehmen. Wir werden diese Möglichkeit noch einmal genau überprüfen.“