1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Köpferauchen über 2017

Haushalt Köpferauchen über 2017

Auf jeden Cent muss Krusemark nicht gucken. Und doch murrt der Gemeinderat etwas. Weil viel Geld in die Werterhaltujng fließen muss.

Von Karina Hoppe 19.12.2016, 23:01

Hohenberg-Krusemark l Beinahe war der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark am Donnerstag nicht beschlussfähig. Aus Krankheits- oder sonstigen Gründen konnten einige Ratsmitglieder nicht kommen. Aber Meinhard Jüstel rettete den Abend im Sportlerheim durch seine Stimme. Zum Glück, denn Kämmereichefin Dana Hoedt brauchte unbedingt noch in diesem Jahr den Beschluss über die „Optionserklärung nach dem Umsatzsteuergesetz“. Der Rat entschied wie die anderen der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck zuvor: für eine Übergangszeit nach alter Besteuerung.

Schwerpunkt der Tagesordnung war aber die erste Lesung des Haushalts 2017. Bürgermeister Dirk Kautz hatte die Ratsmitglieder in der vorherigen Sitzung darum gebeten, Vorschläge zu unterbreiten. Davon kamen zunächst wenige. Stattdessen ging das Gremium mit Dana Hoedt die Maßnamenvorschläge aus der Verwaltung durch. Ein paar Eckpunkte konnten bereits gesetzt werden: So möchte das Gremium 30.000 Euro für die weitere Umsetzung des Löschwasserkonzepts einplanen, 10.000 Euro sind für Spielgeräte angedacht.

Genauso viel auch für die Turnhalle Hindenburg. Dies Geld werde aber nur abgerufen, wenn der Antrag auf 90-prozentige Förderung für eine avisierte 100.000-Euro-Sanierungsmaßnahme genehmigt wird. Gemacht werden soll etwa der Hallenboden, „der Kindergarten fährt schon seit letztem Jahr nicht mehr hin, das Parkett splittert“, so Kautz.

Den größten Posten möchte der Rat indes für das Mehrgenerationenhaus einstellen: nämlich 90.000 Euro. Vorsorglich als Planungsleistungen, wobei noch nicht abschließend geklärt sei, wie das Projekt gestemmt wird, wer am Ende Bauherr ist: das DRK oder die Gemeinde. Dies hänge auch von Fördergeldern ab. Der Ideenwettbewerb läuft jedenfalls und der Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich. Der Rat stehe hinter dem Projekt.

Letzteres ist es auch, weswegen die Gemeinde in vergangener Zeit etwas vorsichtiger mit Investitionen gewesen sei. Dennoch gibt Kautz der wiederholten Äußerung von Ratsmitglied Olaf Schmidt recht, wonach die Gemeinde viel Geld in die reine Werterhaltung stecken müsse. Kautz: „Die ganzen schicken Investitionen von früher fallen uns jetzt auf die Füße.“ Es gehe dabei nicht um Schuld, „aber heute würde man manches sicher anders entscheiden“. Kautz spricht zum Beispiel von einer vielleicht schönen, aber unpraktikablen neuen Straßenbeleuchtung oder Straßen, die nach Sanierung zu früh wieder Schäden aufweisen.

Aber: „Wir können ja was investieren“, bittet Kautz einmal mehr um Vorschläge. Meinhard Jüstel erwähnte schon in der Ratssitzung den maroden Radweg zwischen Schwarzholz (Tannhäuser) und Kirchpolkritz.

Der Gemeinderat kann 2017 auch deshalb etwas angehen, weil im Haushalt 2016 einige Gelder nicht abgerufen worden sind: zum Beispiel 60.000 Euro, die für eine neue Trauerhalle in Hindenburg eingeplant waren oder 15.000 Euro für die Deichstraße in Osterholz. Trotz aller knappen Zeiten für die Kommunen schätzt Dana Hoedt den Krusemarker Haushalt als solide ein. „Es sind ja Finanzmittel da. Der Rat muss nicht nur danach schauen, wo er was streichen kann.“ Und: Der Entwurf für den Haushalt 2017 ist ausgeglichen. Ganz nebenbei habe Krusemark, so Dana Hoedt, mit Dirk Kautz auch einen sparsamen Bürgermeister.