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Haushalt und Co Ortsgruppe sucht dringend Helfer

Die Goldbecker Ortsgruppe der Bürgerinitiative Stendal (BIS) sucht dringend Helfer für Haushalt, Garten und Co. Sonst wird's eng.

Von Karina Hoppe 05.06.2018, 14:35

Goldbeck l Schwer zu sagen, woran es liegt. Die Mitstreiter von der Goldbecker BIS-Ortsgruppe sind ein bisschen ratlos. Seit Beginn des Jahres konnten Detlef Schleifer, Ingrid Schleifer, Wolfgang Heuser, Heike Müller-Heuser und Annedore Müller niemand Weiteres dafür gewinnen, sich im örtlichen Netzwerk à la „Bürger helfen Bürgern“ mit zu engagieren. Dafür, und das freut die Fünf sehr, nimmt mittlerweile eine Hand voll Männer und Frauen das Angebot in Anspruch. Sie lassen sich im Garten helfen, im Haushalt oder nutzen die Ortsgruppe, um sich zum Arzt nach Osterburg fahren zu lassen. Theoretisch wäre die Palette noch viel bunter. Sie reicht von „zwei Stunden auf einen Hund aufpassen“ über gemeinsames Spazierengehen, ein Regal anbauen oder gar das Vorlesen eines schönen Buches.

Diese Vielfalt hat allerdings noch so ihre Grenzen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Hilfe auch für die Helfer nicht zu einer zu großen Belastung werden, die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt werden soll. Kurzum: Es braucht mehr Helfer, die wiederum andere Dinge anbieten! Gerne vor allem Jüngere. Detlef Schleifer spricht angesichts der fehlenden Helfer ohne Tonfall von Unverständnis. Wer nicht mit auf das Pferd aufspringt, ist mit anderen Dingen beschäftigt. Allerdings sieht Schleifer auch ein gesellschaftliches Problem: „Wir haben uns voneinander abgewendet, kümmern uns nicht um uns.“ Die Politikverdrossenheit, vielleicht das Gefühl, „von denen da oben“ keine Hilfe zu bekommen, provoziere bei vielen wohl die Antwort „wir müssen so und so alleine klar kommen“. Die wenigsten seien überdies dazu bereit, sich abhängig zu machen, unterstützen vielleicht noch ein Projekt. Aber in einen Verein eintreten?

Das müssten die Helfer, „schon wegen der Versicherung“. Der Jahresbeitrag kostet 40 Euro, wobei den Helfenden bei allen Kurzzeiteinsätzen pro Stunde eine kleine Aufwandsentschädigung zukommt. Vereinsmitglieder, die Hilfe in Anspruch nehmen, zahlen pro Stunde 7,50 Euro für die Unterstützung, Nicht-Mitglieder 9,50 Euro. So oder so gehen 5 Euro an den, der hilft.

„Die Krankheit kommt innerhalb von Minuten“, sagt Detlef Schleifer. Dann sei es hilfreich, ein Netz aufgebaut zu haben. Vielleicht ist die Hemmschwelle, Hilfe von Fremden anzunehmen, im Dorf noch größer als in der Stadt. Aber fremd sei man sich ja nur am Anfang. Wobei die Ortsgruppe wie erwähnt gerade vor allem darauf pocht, weitere Helfer zu finden.

Und wenn die Sprechstunde, wie mit Goldbecks Bürgermeister Torsten Dobberkau abgesprochen, künftig nicht mehr in der Alten Dorfstraße, sondern im „Bistro“ der Sporthalle stattfindet, ist der Weg gerade für Ältere auch noch kürzer. Erster Termin in der neuen Bleibe ist Dienstag, 26.  Juni, von 10 bis 11.30 Uhr. Außerhalb der Sprechstunden steht Detlef Schleifer unter Telefon 039388/90 61 23 als Ansprechpartner zur Verfügung.

Für Mittwoch, 20. Juni, 15 Uhr lädt die Ortsgruppe überdies dazu ein, mit zum Sommerfest des BIS Stendal zu kommen. Mitfahrgelegenheiten sind vorhanden.