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Heimkehr Walz nach viereinhalb Jahren zu Ende

Nach viereinhalb Jahren auf der Walz kehrte der Wahrenberger Zimmermann Arndt Eilrich wieder in heimatliche Gefilde zurück.

Von Hans Schernikau 23.05.2016, 18:00

Wahrenberg/Seehausen l Arndt Eilrich aus Wahrenberg weiß jetzt, was es heißt, nicht die Beine Zuhause unter Mutters Tisch stecken zu können und liebevoll umsorgt zu sein. „Oft wusste man morgens nicht, wo man abends sein müdes Haupt betten konnte“. Viereinhalb Jahre war er auf eigenem Wunsch von Zuhause weg – auf der „Walz“ oder anders gesagt: als Handwerksbursche auf Wanderschaft.

Nicht einmal ein Handy oder sonst gebräuchliche Kommunikationstechnik waren erlaubt. Und schnell einmal Zuhause vorbeischauen, das gab es schon gar nicht! Sogar den Aufenthalt in der „Bannzone“ von fünfzig Kilometer um den Heimatort verbieten die strengen Regeln. Für manch einen sicher eine unmögliche Herausforderung.

Nach dem Besuch der damaligen Seehäuser „Penne“ lernte Arndt zunächst in Lüneburg und das letzte Jahr bei Vater Volker seinen Traumberuf. Mit dem Gesellenbrief und ein paar Euro in der Tasche machte sich der Zimmermann dann am 20. November 2011 auf in die „große weite Welt“. Und das (fast) im wahrsten Sinne des Wortes.

Quer durch Europa, weitab nach Australien und sogar bis Neuseeland und andere Länder führte sein Weg – zumeist mit Gleichgesinnten, aber auch ganz allein.

Das aber ist nun vorbei: Am vergangenen Freitag holte er sich mit einigen „Getreuen“ beim Seehäuser Bürgermeister Detlef Neumann seinen Stempel als letzten Beweis, dass er am Sonnabend mit großem Gefolge wieder in Wahrenberg einziehen würde.

Und das klappte bestens. Diesmal nicht per Anhalter oder gar auf „Schusters Pappen“. Die Eltern hatten ein dem Anlass entsprechendes Gefährt beim Landwirtschaftsbetrieb Gerold Becker bestellt: Philip Dehr zuckelte mit einem Traktor und komfortablem Anhänger, auf dem natürlich dem Anlass entsprechende Getränke deponiert waren, über die Dörfer bis kurz vor das Wahrenberger Ortseingangsschild.

Spinnermarsch, eine interne Zusammenfassung seiner Erlebnisse vor nunmehr über 20 begleitende Gesellen folgten, bis Arndt Eilrich dann endlich in die Arme seiner Eltern und der dort wartenden Verwandten und Bekannten genommen werden konnte. Tränen der Freude und Beifall zeugten von großer Sympathie für Arndt und seine Leistung. Anschließend wurde natürlich Zuhause ordentlich gefeiert.

Was Arndt in den vergangenen Jahren erlebte und wie er seinen Horizont erweitern konnte, folgt in einer der nächsten Volksstimme-Ausgaben.