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Herbstausritt 33 Hindernisse in der Heide

Zum traditionellen Herbstausritt des Reit- und Sportvereins Bretsch herrschte Kaiserwetter.

Von Astrid Mathis 15.10.2018, 20:00

Bretsch l Morgens um halb zehn hatte Andrea Otto am Dorfplatz schon die Hälfte der 150 Buchsbaumsträußchen verteilt, die inzwischen jahrzehntelang als Eintrittskarte gelten. „Wir machen das, weil es uns Spaß macht und wir es wirklich gerne tun“, sprach sie den fleißigen Bretscher Frauen aus der Seele. Karin Jüstel, die Mutter des Vereinschefs, pflichtete dem sofort bei, hatten die Sportfrauen doch gleich nach der Wende die Gründung des Reit- und Sportvereins überhaupt ermöglicht, da es zu wenige Reiter für einen Verein gab. Mit Gingko, Hortensie, Spindelstrauch und Statizie hatten sie die Sträußchen aufgehübscht und Samstag früh dazu noch 280 Brötchen geschmiert. Die Männer hatten derweil die Woche über auf der 27 Kilometer langen Strecke durch die Priemernsche Heide 33 Hindernisse vorbereitet.

Am Sonntagmorgen übernahmen Manfred Jüstel und Rainer Elling die obligatorische Kontrolle von Schnur, Leckerli und Messer. Detlef Otto stieß dieses Mal allein ins Jagdhorn und wiederholte die bis Ende Oktober ausgedehnte Waldbrandgefahr.

„Ich möchte mich im Namen des Vereins bei unseren Sponsoren bedanken: der Agrargenossenschaft Lückstedt, Bürgermeister Bernd Prange für den Begrüßungstrunk, Familie Schwarzlose aus Krusemark, Kay Richard Landwers für die Nutzung der Waldwege, Joost Richter vom Rittergut Bretsch, unseren Frauen und Männern für die Vorbereitung“, begrüßte der Vereinsvorsitzende Steffen Jüstel die Gäste, „dass wir so gut unterstützt werden, wissen wir sehr zu schätzen“, betonte er weiter.

Ungeduldig warteten die Jüngsten auf den offiziellen Startschuss. Die 15-jährige Lisa Marie Kersten aus Stendal war zum ersten Mal dabei und schon ganz aufgeregt. Die Schwestern Marie (13) und Julia Kruschel (17) aus Fleetmark genauso. Nicht zuletzt deshalb, weil Julia im letzten Jahr die einst als „Fuchsjagd“ betitelte Tradition als beste Reiterin gewonnen hatte. Zwei Sprösslinge des Reit- und Sportvereins Bretsch, Mathilda (9) und Emma (11) Radotzki, wechselten sich zwischendurch sogar ab, um die Strecke zu schaffen. Auf den Wagen hatten ebenfalls viele Nachwuchsreiter einen Platz gefunden. Die 11 Monate alte Enkelin von Familie Töpfer war die jüngste. Und Stefanie Zingler, die bis 2005 an der Seite von Steffen Jüstel und Björn Schünemann geritten war, saß mit Sohnemann Bruno und Zwillingen im Bauch auf dem Kremser von Hagen Schünemann, der als einziger von der Pferdefreunde-Familie Schünemann dabei war. Dafür mischten sich die Geschwister Stephanie und André Muhl unter die Kremserfahrer. Sascha Wunderlich übernahm die energiegeladene Moderation auf dem Rastplatz für das Gruppenfoto der gut 120 Teilnehmer, die auch aus Groß Garz, Arendsee, Arneburg, Haldensleben, Beuster und Klein Schwechten angefahren kamen. Andrea Klotzsche machte bei dieser Gelegenheit gleich Werbung für das Kinder- und Wiedereinsteigerfeld in Klein Schwechten bei der Herbstjagd am 28. Oktober. Kaiserwetter und Atmosphäre von Bretsch werden allerdings schwer zu toppen sein.