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In Seehausen Narren hoffen auf tolle nächste Session

Dass pandemiebedingt eine ganze Karnevalssession ausfällt, war auch für die Seehäuser neu, die umso mehr auf den 11.11.2021 hoffen.

Von Ralf Franke 15.02.2021, 00:01

Seehausen l „Ja, wie soll es uns gehen? Wir stehen auf dem Trocknen!“. Das gab der Vorsitzende des Seehäuser Carnevals-Clubs, Burkhard Lüdicke, nicht nur mit Blick auf den Traum von feuchtfröhlichen Nächten mit vielen Gleichgesinnten, sondern auch mangels närrischer Betätigung in der fünften Jahreszeit auf Nachfrage der Volksstimme zu Protokoll.

Auch wenn die organisierten Faschingsmacher mit der Session 2020/21 corona-bedingt früh abschlossen und auf die Übernahme der Schlüsselgewalt im örtlichen Rathaus ebenso verzichteten wie auf das Einstudieren eines Programmes, ist der Frust noch immer beziehungsweise wieder greifbar. Kein Wunder. Wäre jetzt doch das närrische Finale der Schnapszahlsession (66) über die Bühne gegangen.

Am ersten Februarwochenende, kramt Lüdicke auch in seiner Funktion als SCC-Zeremonienmeister in den Erinnerungen, sollte eigentlich die Hauptveranstaltung der Faschingsmacher vom Aland – das große Heimspiel in der Wischelandhalle – steigen, bevor diese Tage das närrische Finale auf der Agenda gestanden hätte: Freitag Weiberfastnacht in Vielbaum, Sonnabend Straßenkarneval in Osterburg, Sonntag Tulpensonntagsumzug in Seehausen. Nichts fand wegen dieses mikroskopisch kleinen Winzlings statt, der die Welt mittlerweile seit über einem Jahr in Atem hält.

Mit „Trotz Abstand- und Maskenpflicht, der SCC vergisst euch nicht“ hatten die Karnevalisten noch ein passendes Motto aus der Narrenkappe gezaubert, das bis Mitte der Woche eine Fassade an der Mühlenstraße zieren wird. Das war es. Schon den 11. 11. „feierten“ die Narren unter sich, nur verbunden durch die Internetseite des Clubs, durch eine WhatsApp-Gruppe oder durch soziale Medien wie Facebook. Dort trösteten sich die alten und jungen Karnevalisten der Hansestadt vor allem in den jüngsten Tagen mit kleinen, unterhaltsamen Ausschnitten aus dem närrischen Leben der zurückliegenden Jahre.

Am Wochenende und am heutigen Rosenmontag wollte sich Burkhard Lüdicke mit seiner nicht minder närrischen Frau Christiane quasi zum Trost etwas karnevalistisches Treiben auf der Mattscheibe antun. Aber ein Faschingsprogramm, bei dem die Protagonisten auf Abstand und ohne Publikum agieren, sei auch nur bedingt unterhaltsam.

Wie es weiter geht, steht noch in den Sternen. Die Jahreshauptversammlung, bei der man das beraten hätte können, ist im neuen Jahr schon ausgefallen, lässt sich aber nachholen, so Lüdicke, dem klar ist, dass andere in und durch die Corona-Pandemie viel größere Probleme haben.

Ansonsten ist der Zeremonienmeister guter Hoffnung, dass seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter dem SCC die Treue halten und die kreative Zwangspause für das Planen künftiger Programmkracher nutzen, damit sich der SCC furios zurückmelden kann, wenn die 67. Session eingeläutet oder die 66. nachgeholt wird.