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Investitionen Stadtwehrleiter will mehr Wasser

Stadtwehrleiter Sven Engel mahnt Investitionen in mehrere Feuerwehrstützpunkte, in den Fuhrpark sowie in Löschbrunnen an.

Von Nico Maß 01.09.2020, 01:01

Osterburg l Von den möglichen Investitionen in die Feuerwehren der Eínheitsgemeinde produzierte 2020 der Neubau eines Stützpunktes für die Rossauer Brandbekämpfer am meisten Schlagzeilen. Doch der nach einer im Rathaus vorliegenden Kostenschätzung auf 800 000 Euro veranschlagte und voraussichtlich ab 2022 mögliche Neubau ist längst nicht das einzige Vorhaben, dass der Einheitsgemeinde sprichwörtlich unter den Nägeln brennt. Sagt Sven Engel. „Dringend ist auch ein Anbau für das Meseberger Gerätehaus“, streicht der Stadtwehrleiter heraus.

Er verweist auf die im November 2016 vom Stadtrat beschlossene Brandschutzbedarfsplanung der Einheitsgemeinde. Das zuvor gemeinsam mit einer sogenannten Risikoanalyse und im Zusammenspiel zwischen Ordungsamt und Feuerwehr-Führungskräften erarbeitete Perspektivpapier wird in diesen Tagen von Fachleuten aus dem Rathaus sowie dem Stadtwehrleiter ersmals wieder „angefasst“ und fortgeschrieben. Aber bereits in der ursprünglichen Bedarfsplanung finde sich wieder, „dass die Meseberger Feuerwehr im Jahr 2022 über ein Löschfahrzeug 16-12 verfügen soll. Um dieses unterzubringen, ist der Anbau am heutigen Gerätehaus nötig. Er sollte also bis 2022 stehen. Das wiederum bedeutet, dass sich diese Investition im Haushaltsplan der Einheitsgemeinde für 2021 wiederfinden muss“, sagt Sven Engel. Dringlich sei es zudem, den Sozialtrakt im Erxlebener Geräehaus zu erweitern. „Für den Flessauer Feuerwehrstandort ist eine zweite Zufahrt nötig. Und das Osterburger Gerätehaus braucht eine Netzersatzanlage, um die Funktionsfähigkeit des Stützpunktes in Krisenzeiten per Notstrom sichern zu können. Es soll in solchen Fällen schließlich auch als zentrale Führungsstelle in unserer Einheitsgemeinde dienen“, begründet der Stadtwehrleiter die Dringlichkeit der Investition.

Trotzdem Engel davon ausgeht, dass sich der finanzielle Spielraum der Kommune in den kommenden Jahren verringert, sollte nach seiner Einschätzung unbedingt an den geplanten Fahrzeug-Anschaffungen festgehalten werden. Neben dem 300 000 Euro teuren sogenannten Vegetationstanker, der zu 87,5 Prozent gefördert wird und dank eines Sonderprogrammes des Landes 2021 in das Osterburger Gerätehaus rollen dürfte, sei bis spätestens 2025 ein weiteres Tanklöschfahrzeug mit einem 4000-Liter-Löschwassertank nötig, so Engel. Denn der hauptsächlich vom Land finanzierte Vegetationstanker sei vorrangig für überörtliche Wald- und Feldbrände in Sachsen-Anhalt gedacht. Er dürfe daher nicht für den Grundschutz angerechnet werden, so Engel, der abseits davon auch auf die Anschaffung eines sogenannten Hilfeleistungs-Löschfahrzeuges (HLF) hinweist. „Das HLF 20 benötigen wir schon für die Autobahn, die zukünftig vor unserer Haustür verlaufen wird“, sagt er.

Als Erfahrung aus den zurückliegenden Jahren sollen sich in der novellierten Brandschutzbedarfsplanung auch Reaktionen der Kommune auf die zunehmende Trockenheit wiederfinden. Es ist dringend geboten, weiterhin auch in der Fläche für neue Löschwasser-entnahmestellen zu sorgen, sagt Engel. Weil „die Wasserstände in unserer Region regelrecht wegsacken und der Spiegel in den Brunnen sinkt, sollte aber auch darüber nachgedacht werden, statt der üblichen Löschbrunnen gleich Tiefbrunnen zu bohren, auch wenn diese Lösung teurer ist“, so der Stadtwehrleiter. Ein „normaler“ Löschbrunnen schlägt nach seinen Angaben ungefähr mit um die 8000 Euro zu Buche, bei einem Tiefbrunnen sei dagegen mit Kosten zwischen 30 000 und 50 000 Euro zu rechnen, so Engel. Nicht zuletzt ist es für den Osterburger Feuerwehrchef dringlich, dass die Löschwasserversorgung in der Fläche verbessert werden müsse. In Zusammenarbeit dem Landeszentrum Wald werde daher auch in Waldflächen der Einheitsgemeinde nach geeigneten Standorten für Löschbrunnen gesucht, berichtet der Stadtwehrleiter.