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Jägerschaft Waidleute ziehen in Bretsch Bilanz

Die Jägerschaft Osterburg hat in der Bretscher Gaststätte ihre Jahresversammlung abgehalten.

Von Nico Maß 08.04.2019, 01:01

Bretsch l 353 Waidleute gehören aktuell der Jägerschaft Osterburg an. Und obgleich der Vorsitzende Lars Falke am Freitagabend im Bretscher Gasthof Lunkwitz über eine steigende Zahl von Jagdscheininhabern berichtete, „verzeichnen wir im Moment leider viele Austritte.“ Dass die organisierten Jäger ab 2019 20 Euro mehr für den Mitgliedsbeitrag im Landesjagdverband (LJV) zahlen müssen, habe bereits um die 25 Waidleute veranlasst, sich aus den Reihen der Jägerschaft zu verabschieden, bedauerte Falke. Er machte in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des LJV aufmerksam. Abgesehen davon, dass Jäger als Mitglied im LJV von Zuschüssen profitieren können, unter anderem beim Erwerb von Schutzwesten für Hunde oder GPS-Ortungsgeräten, habe sich der Verband in den zurückliegenden Jahren auf vielen Feldern erfolgreich für das Waidhandwerk eingesetzt. Wie zum Beispiel in Sachen Bejagungsschneisen. Die können ab sofort nicht mehr nur im Mais, sondern auch im Raps sowie in sämtlichen Wintergetreidearten angelegt werden, sagte Falke. Die Schneisen sollen die Bejagung des Schwarzwildes erleichtern, dessen Bestand schon wegen der Gefahren im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest in einem erträglichen Rahmen zu halten sei.

Im zurückliegenden Jagdjahr brachten Mitglieder der Jägerschaft in den 15 Hegeringen 1394 Stück Schwarzwild zur Strecke. Außerdem listet die Bilanz für 2018 38 erlegte Stück Rotwild, 191 Stück Damwild und 2359 Stück Rehwild auf. Was die Statistik noch verrät: Die Zahl des erlegten Muflonwildes ging von 34 im Jahr 2016 und 24 im Jahr 2017 auf nur noch 2 im Jahr 2018 zurück. Dass dieser Bestand total eingebrochen sei, machte Falke am Wolf fest. Beide Schafe sind auf der Höhe erlegt worden, für dieses Territorium ist ein Wolfsrudel mittlerweile offiziell bestätigt. Wie der Vorsitzende der Jägerschaft berichtete, schätzt der Deutsche Jagdverband, dass inzwischen über 1000 Wölfe in der Bundesrepublik leben. Eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren sei realistisch. Deshalb hätten Verbände der Grundeigentümer und Landnutzer unter dem Dach des Aktionsbündnisses Forum Natur ein neues Managementkonzept für den Wolf vorgelegt und für die Zukunft ein aktives Eingreifen in die Wolfsbestände gefordert, berichtete Falke. Am Ende der Jahresversammlung wartete noch eine angenehme Aufgabe auf den Vorsitzenden. Er zeichnete mehrere Waidleute für ihre langjährige Mitgliedschaft mit Treuenadeln sowie für besonderes Engagement mit der DJV-Nadel in Bronze und Silber aus.