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Jubiläum Hasseler feiern eiserne Hochzeit

65 Jahre mit Ehering an einem Tisch. Das haben Gretchen und Horst Bethge aus Hassel bei Stendal geschafft.

Von Karina Hoppe 12.07.2017, 18:00

Hassel l Die Kirche schmücken, die Girlande für die Tür wickeln, letzte Absprachen tätigen: Die Aufregung begann naturgemäß schon vor dem letzten Montag. Da empfingen Gretchen und Horst Bethge aus Hassel samt Familie ihre Gratulanten im örtlichen Dorfgemeinschaftshaus. An die 40 Personen kamen da schon – eine Eiserne Hochzeit gibt es schließlich nicht alle Tage. Unter anderem sangen die Hasseler Rentner ein Ständchen, genau wie die Knirpse aus der Kita. Von letzteren waren ein Mädchen und ein Junge sogar als Brautpaar verkleidet.

Margarete Bethge, geborene Heise, stammt aus Süplingen bei Haldensleben. Sie wurde am 20. März 1929 geboren. Im Jahr 1950 kam sie durch das sogenannte „Hauswirtschaftsjahr“ nach Hassel, auf den Hof der Familie Kricheldorf. Schnell freundete sie sich dort mit der Dorfjugend an und lernte so auch den erst im Oktober 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten, an Leib und Seele verwundeten, Horst Bethge kennen. Dieser ist ein Hasseler Urgestein, geboren am 18. Oktober 1923.

Als Margaretes Aufenthalt in Hassel sich 1951 seinem Ende näherte, entschied sich Horst ziemlich schnell für die Frau, mit der er sein Leben teilen wollte, und es wurde erst Verlobung und am 10. Juli 1952 in Süplingen schließlich standesamtlich geheiratet. Am Folgetag ging es vom Stendaler Ostbahnhof in altmärkischer Tradition mit Kutsche und Vorreitern nach Hassel, wo am 11.  Juli die Hochzeitsglocken für das Paar läuteten. Gretchen lebte mit ihrem Mann, den Schwiegereltern und Schwägerin auf dem Hof und arbeitete im Haushalt und im privaten landwirtschaftlichen Betrieb. Von 1960 bis zum Eintritt in das Rentenalter waren die Bethges als Genossenschaftsbauern in der LPG tätig.

Obwohl die Stallarbeit körperlich sehr anstrengend war, wurde im Garten Obst und Gemüse für den Eigenbedarf, aber auch für Verkaufszwecke angebaut. Gretchen verarbeitete und konservierte große Mengen davon, denn auf eine gute Hausmannskost legte die Familie immer Wert. Vor der Arbeit hat sich das Ehepaar nie gescheut, das Motto lautete immer: „Wer rastet, der rostet!“

Das Ehepaar freut sich mittlerweile über drei Kinder, fünf Enkel- und zwei Urenkelkinder und der Familienzusammenhalt ist groß. So freuen sich alle Mitglieder der Familie mit dem eisernen Hochzeitspaar, dass es dieses seltene Ehejubiläum erreichen konnte und wünschen ihm weiterhin Kraft für all die Herausforderungen, die die Zukunft noch bringen wird. Vor allem aber ganz viel Gesundheit, Freude und Zufriedenheit. Und, wie es Gretchen Bethge immer sagt: „Wer Liebe sät, wird Liebe ernten!“