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Jubiläum Liebe auf dem ersten Blick

Magdalena und Horst Wilke aus Rossau feierten diamantene Hochzeit.

Von Frank Schmarsow 06.10.2017, 23:01

Rossau l Der 60. Hochzeitstag von Horst und Magdalena Wilke fiel auf den Donnerstag; gefeiert mit der Familie, Verwandten und Freunden wurde am Freitag in der Gaststätte Bauermeister im Nachbardorf Flessau. Glückwünsche zur Diamantenen Hochzeit gab es viele. Ortsbürgermeister Bernd Drong hatte neben denen des Ortschaftsrates, verbunden mit dem Dank für das jahrelange Engagement des Paares für die Belange des Dorfes, auch die Gratulation des Einheitsgemeindeoberhauptes Nico Schulz überbracht.

Auf ein glückliches Eheleben blicken Horst und Magdalena Wilke, beide 82 Jahre alt, zurück. Kennengelernt hatten sie sich 1954, als dem in Osterburg geborenen Elektriker bei der Arbeit in Rossau das hübsche Mädchen aufgefallen war. Und auch Magdalena Wilke, die im Februar 1945 mit ihrer Mutter vor dem Bombenhagel auf Königsberg in Ostpreußen geflohen und in der Altmark gelandet war, war der nette junge Mann aufgefallen. Horst Wilke hatte 1953 den Hof, auf dem sie jetzt leben, von der Großmutter geerbt. Magdalena war 24 Jahre im Fernmeldeamt der Post in Osterburg und danach zwölf Jahre im Büro der LPG Flessau beschäftigt.

Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, bestätigten nun beide; man traf sich bei den damals häufigen Tanzveranstaltungen und zum Kino in Groß Rossau. Die Verbindung wurde fester und mündete 1957 in der Heirat. „Das Wetter, kann ich mich erinnern, war am damaligen 5. Oktober auch nicht viel besser als heute“, erzählte die Jubilarin. „Wir wurden in Osterburg standesamtlich und in Klein Rossau kirchlich getraut.“

1957 kam Tochter Ellen, das einzige Kind der Wilkes, zur Welt. Sie lebt in Osterburg. Drei Enkelkinder machten das Glück der Familie komplett. Romy (38) und Dorothea (35) sind natürlich längst ausgeflogen und haben sich, dem unsteten Lauf der Zeit folgend, weit von zu Hause eigene Nester gebaut. Die Ältere mit Urenkelin Hanna (12) lebt in Adendorf bei Bonn und die Jüngere mit Urenkel Arvid (12) in Einbeck in Niedersachsen. Die jüngste Enkeltochter ist Anna-Luisa (22). Sie ist an die Ostseeküste nach Rostock abgewandert, wo sie Sonderpädagogik studiert. So oft es die Zeit erlaubt kommen alle gern zu den Großeltern in das beschauliche Biesedorf. „Das Schönste in unserer nun 60-jährigen Ehe war und ist unser harmonisches Zusammenleben“, blickte Horst Wilke zurück.

„Wir sind schon zu DDR-Zeiten viel zusammen gereist“ erzählte Magdalena Wilke. „Die LPG hatte für ihre Mitglieder Flugreisen ermöglicht, und so lernten wir unter anderem Moskau, Leningrad, Sotschi, Jalta und andere schönen Gegenden kennen, wo es seinerzeit eben möglich war. Nach der Wende nutzten wir die Angebote von Reiseveranstaltern unter anderem nach Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden und in die Schweiz. Wir haben viel sehen können, und vom den Erinnerungen zehren wir heute noch, wo wir zu alt sind, um noch auf Achse zu gehen.“

Viel Zeit haben immer Hof und der 1600 Quadratmeter große Garten in Anspruch genommen. Das sei nun, ebenfalls dem Alter geschuldet, auch vorbei. Ein paar Erdbeeren und Blumen sind geblieben, die andere Fläche ist Rasen geworden, für dessen Pflege Horst Wilke auf den Rasentraktor steigt. Ein wenig Häkeln und Stricken gehören für Magdalena Wilke zur Beschäftigung, solange die Finger noch beweglich bleiben.