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Jugendwerkstatt Fit für den Arbeitsmarkt

Baubereich, Sozialpflege, Hauswirtschaft: Junge Erwachsene erhalten in der Jugendwerkstatt Hindenburg Einblicke in mehrere Berufsfelder.

Von Ingo Gutsche 15.11.2018, 00:01

Hindenburg l Ein Team der zum Diakoniewerk Osterburg zählenden Hindenburger Jugendwerkstatt hilft förderungsbedürftigen, arbeitslosen jungen Frauen und Männern beim Weg in eine Beschäftigung. Das im Juli begonnene Projekt, das sich „STABIL“ nennt, trägt erste Früchte. Ein Teilnehmer begann bereits seine Azubi-Zeit und erlernt den Beruf des Maschinen - und Anlagenführers. Ein zweiter ist sozusagen auf den Sprung: Maria Wiechert aus Osterburg sammelte in Hindenburg Erfahrungen bei Zimmermannsarbeiten. Die 24-Jährige entschied sich daher, Tischlerin werden zu wollen.

Projektleiterin Jennifer Braun ist mit dem aktuellen Stand sehr zufrieden. Die Teilnehmer (bis 25 Jahre) sind motiviert, wollen ihre Chance nutzen. Ziel der vom Europäischen Sozialfonds geförderten Maßnahme ist es, die Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln, sie zunächst auf eine Ausbildung vorzubereiten. Denn diese hat die Teilnehmerschar in Hindenburg bisher aus den verschiedensten Gründen noch nicht absolviert. Oder einige, wie Maria Wiechert, haben sie abgebrochen, weil es schlicht nicht der Job war, den sie sich vorstellten. Die Osterburgerin fühlt sich bei der Jugendwerkstatt gut aufgehoben. „Es macht hier sehr viel Spaß. Wir sind eine gute Gruppe“, sagt sie. In mehrere Berufsfelder können die Teilnehmer hineinschnuppern, dabei erfahrenen Leuten bei den Arbeiten über die Schulter schauen. Zudem unterstützen die Sozialarbeiterinnen Julia May und Jennifer Braun die jungen Leute bei der Suche nach Betrieben für ein oder mehrere Praktika. Maria möchte in Kürze ein zweites Praktikum in Angriff nehmen. Aber für sie steht jetzt schon fest: „Ich möchte den Beruf des Tischlers erlernen.“

In Hindenburg konnte sie unter professioneller Anleitung von Zimmermannsmeister Daniel Voigt diverse Aufgaben erledigen. Die Teilnehmer haben bereits ein sichtbares Zeichen auf dem Gelände der Jugendwerkstatt hinterlassen: Sie planten und bauten ein aus Holz und Steinen bestehendes Fahrrad-Häuschen, auf das alle zurecht stolz sind. „Vom Fundament bis zum Dach“, wurde alles in Eigenregie gemeistert. Aber nicht nur der „Bauwesen-Bereich“ ist es, bei denen sich die Teilnehmer ausprobieren können. „Wir haben drei Bereiche gebildet“, betont Jennifer Braun. Auch mit der Sozialpflege wurden die jungen Erwachsenen vertraut gemacht. Dabei kooperiert die Jugendwerkstatt mit Pflegeheimen und dem Hospiz. Als dritter Bereich gibt es für die Teilnehmer, die allesamt aus dem Landkreis stammen, Einblicke in das Bäckerei-Handwerk, wobei nicht nur in der Küche fleißig gearbeitet wird. Denn die Jugendwerkstatt ist im Besitz eines Backhauses, in dem leckere Pizzen und Kuchen entstehen, die fast jeden Freitag Interessenten zum Verkauf angeboten werden.

Maria Wiechert wird auf alle Fälle gut vorbereitet eine Lehre beginnen werden. „Es wäre schon toll, wenn es klappt.“ Neben den Praktikas und der Ausbildung bei Daniel Voigt in Hindenburg, bei dem in dieser Woche unter anderem der sichere Umgang mit der Kreissäge anstand, konnten einige Teilnehmer auch schon den Lehrgang mit der Kettensäge erfolgreich abschließen.

Das Projekt „STABIL“, das vom Regionalen Arbeitskreis unterstützt wird, steht für Selbstfindung - Training - Anleitung - Betreuung - Initiative- Lernen. Eine Besonderheit von „STABIL“ ist, dass die Jugendlichen freiwillig daran teilnehmen. Sie sollen solange im Projekt bleiben, wie es für ihre individuelle Entwicklung erforderlich ist, in der Regel mindestens drei bis maximal zwölf Monate.