Kabarett Klein-Nordkorea bis Migränehintergrund
Die Hengstmann-Brüder gaben sich am vergangenen Wochenende in der Salzkirche Seehausen wieder die Ehre.
Seehausen l Wieder, so Ingrid Jabke bei der Begrüßung der Besucher, bedeute, dass die beiden Magdeburger Kabarettisten, Sebastian und Tobias Hengstmann, nunmehr zum 8. Male in Seehausen Station machten und dabei vorwiegend die Bühne in dem historischen Gebäude neben dem Beustertor nutzten.
Natürlich nahmen die beiden Hengstmänner in ihrem Programm „Nebenbei“ von der ersten Minute an die brisanten Themen aus der großen Politik in Deutschland auf ihre spitzen Zungen. Angetan hatten es ihnen im ersten Teil der Veranstaltung der Freistaat Bayern, mit seinem CSU-Ministerpräsidenten Horst Seehofer und seinen Vorschlägen zur Flüchtlingsobergrenze sowie den Transitzonen an den Grenzen. Nebenbei wurde der SPD auch unterstellt, dass sie nach der Wende der SED-Nachfolgepartei zum Aufschwung verholfen habe, denn ihre Kader wollte man nicht übernehmen. Dass ein links regiertes Land wie Thüringen nun „Klein Nordkorea“ genannt wird, war schon starker Tobak. Auch die Reise Seehofers nach Russland zu Vladimir Putin wurde als toll bezeichnet, denn er war dort nirgends zu finden, weil er zu tief im Hintern seines Gastgebers gesteckt habe. Die aktuelle VW-Krise und viele andere Themen wurden satirisch aufgearbeitet. Immer wieder tauchte die Frage auf, wie die Märkte nach solchen Ereignissen, Skandalen, Attentaten oder Integrationsversuchen reagieren werden. Natürlich waren auch wieder der Machdeburcher Proll Matze und sein Bruder, der ewige Student Malte-Maria dabei. Matzes Beitrag zur Integration von jungen Ausländern sah so aus: „Ich kümmere mich um Leute mit Migränehintergrund und tu sie das Deutsch lernen.“ Nebenbei gab es zum Schluss einen Riesenapplaus und mehrere Vorhänge.
