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Kaffeepause Freundlich und möglichst gelassen

Ingrid Jabke hat inzwischen seit 15 Jahren den Hut in der Stadtinformation Seehausen auf. Von Amtsmüdigkeit ist ihr nichts anzumerken.

Von Ralf Franke 03.12.2017, 10:00

Seehausen l Zeit für eine Tasse Kaffee oder noch lieber eine Tasse Tee nimmt sich Ingrid Jabke derzeit eher selten. Denn für die Seehäuser Stadtinformations- sowie Bibliotheksleiterin und deren Mitstreiter sind die Tage vor dem Jahreswechsel immer etwas stressiger. Das Heißgetränk lässt sich Ingrid Jabke dann meist nebenbei schmecken, wenn sie die vielen Pflichtaufgaben erledigt, die sich im Dezember naturgemäß häufen.

Das sind zum einen Inventuren sowie Endabrechnungen in eigener Sache beziehungsweise für Aufgaben, die die Institution am Umfluter in Kommission für Dritte wahrnimmt. Die Stadtinfo ist unter anderem ja auch für die Vermarktung aller kulturellen Veranstaltungen in der Wischelandhalle und in deren Foyer zuständig. Außerdem werden an der Arendseer Straße viele touristische Angebote über die Grenzen der Altmark hinaus vermittelt.

Zum anderen gilt es umgekehrt, Tourismusanbietern, die die Region als besonders naturnah oder die Straße der Romanik „auf dem Schirm“ haben, rechtzeitig für das kommende Jahr zuzuarbeiten. Und nebenbei sind nach dem traditionellen Kürbisspektakel im November noch Veranstaltungen für Dezember zu organisieren. Das reicht von der Stellplatzvergabe für den Bratapfelmarkt auf dem Postplatz am 9. Dezember, bis zum Konzert zwischen den Jahren, das am 28. Dezember in der Salzkirche über die Bühne geht.

1990 übernahm die gebürtige Arendseerin, die nach der Wende mit ihrem Mann ein altes Fachwerkhaus in Schönberg auf Vordermann brachte, die Seehäuser Bibliothek, die damals noch im alten Klosterschulgebäude untergebracht war und einen anderen Stellenwert genoss als heute. 2002 trat die Mutter von drei Söhnen und Oma von ebenso vielen Enkeln die Nachfolge von Stadtinfo-Leiterin Irmgard Speck an.

Spaß macht der Job der 60-Jährigen mit dem großen Faible für Kultur, den sie zu DDR-Zeiten im Kreiskulturkabinett Osterburg ausleben konnte, nach wie vor. Neben den Veranstaltungen, die seit Jahren ihren festen Platz im Seehäuser Veranstaltungskalender haben, kann sie auch auf erfolgreiche Eigenkreationen wie das Mittelalterspektakel oder das Kleinkunstfestival verweisen.

Inzwischen hat sich Ingrid Jabke zur angeborenen Freundlichkeit etwas Gelassenheit antrainiert. Denn was sie organisiert, wird mehr oder weniger immer öffentlich wahrgenommen. Und es jedem recht zu machen, sei einfach unmöglich, hat sie eingesehen. Wer sie kennt, weiß aber, dass sie es trotzdem nicht unversucht lassen wird.