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Kamerabilder Fasziniert von Babystorch

Die Kinder der Idener Kita „Knirpsenland“ sind fasziniert von den Storchenbildern, die eine Kamera direkt in die Kita liefert.

Von Karina Hoppe 13.07.2016, 19:00

Iden l Na sowas. Wenn der Storch „kackert“, geht er mit dem Hinterteil ganz an den Rand des Nestes und lässt seine Hinterlassenschaft herunterfallen. „Damit es nicht dreckig wird im Nest“, wissen die Idener Kinder schon. Auch, dass „Babystorch“, wie sie ihn nennen, manchmal ganz schön lange auf seine Eltern warten muss. „Der Kleene“, so sagt Benny mitfühlend, selbst ein „Kleener“ und gleich ganz rot im Gesicht, weil die Großen über seine Bemerkung lachen.

Das war gestern früh. Einmal mehr hat Kita-Leiterin Andrea Pollnau den Laptop in den Gruppenraum getragen – zum „Störche gucken“. Endlich klappt es mit der Übertragung, am Dienstag wurde nochmal den ganzen Vormittag getüftelt. Nun läufts, wenn das Bild auch mal kurz hängt.

„Die Kamera ist für uns ein Glücksfall“, sagt Andrea Pollnau. Sie selbst hatte schonmal Gelegenheit, bei der Fütterung zuzuschauen. „Da waren die Kinder aber leider schon weg.“ Seis drum, die Kamera hängt und bleibt hängen. Und die nächste Storchensaison kommt bestimmt.

Da die Kamera über die Antenne der Kita läuft, kommt selbige in die Gunst einer Live-Videoübertragung. Für die Homepage der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck ist indes aus technischen Gründen eine Live-Bilderübertragung geplant. Das heißt, dass alle paar Sekunden Bilder vom Horst gemacht und gesendet werden. Aber da gibt es noch ein Problem, das Verwaltungsmitarbeiter Marcus Sommer derzeit eifrig versucht, zu beheben. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so auswächst.“

Die Kamera, die Sommer als hochwertig einstuft, habe zwar die „Bilder-Funktion mit drin, aber der Anbieter hat keinen eigenen so genannten ftp-Server, auf dem die Bilder zwischengelagert werden können beziehungsweise müssen. Diesen hat Sommer nun für die Verbandsgemeinde selbst eingerichtet. Er war gestern gerade dabei, auszutüfteln, wie die Bilder von der Kamera auf den Server kommen. „Da kann mir auch keiner weiterhelfen.“ In jedem Forum stehe etwas anderes und das Handbuch zur Kamera ist komplett auf Englisch. „Aber ich bin verbissen, auch wenn‘s mich bisher ganz schön frustriert“, so Sommer.

Als Übergangslösung hat der Verwaltungsmitarbeiter auf der Homepage der Verbandsgemeinde nun doch einen Live-Stream eingerichtet, extra nicht in voller Auflösung hochgeladen und auch nur halbwegs gut, da die Internetverbindung der Kita für diesen Zweck zu schlecht sei – weswegen am Ende ja auch die Bilder-Variante greifen soll.

Die Störche können bis auf Weiteres folgendermaßen bewundert werden: Auf der Homepage der Verbandsgemeinde (www.arneburg-goldbeck.de) auf „Verbandsgemeinde“ und weiter auf „Iden“ klicken. Ganz unten steht der Link „Storchenkamera“. Passwort wie Kennwort lauten „gast“. Bei den gestrigen Tests der Volksstimme wollten sich die Störche nicht zeigen, was aber nichts heißen muss.

Was Iden nun in die Tat umsetzt, ist auch für Werben geplant. Dort soll die Kamera vom Elbtor aus filmen und die Video-Liveübertragung dann in der Storchenstube gezeigt werden. Im gefilmten Horst werden seit Jahren regelmäßig drei Junge groß gezogen.

Auch im Idener Horst an der Feuerwehr waren in diesem Jahr drei Junge geschlüpft – jetzt sitzt nur noch eines oben. Die Storcheneltern wissen wohl, wie viele sie durchkriegen. Auch von derlei „Entledigungen“ werden die Kitakinder bestimmt eines Tages Zeuge werden. Aber Andrea Pollnau ist zuversichtlich, dass die Erzieher dies gut erklärt kriegen: „Das ist ja alles Natur.“