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Kastanienallee Starke Äste werden hochgebunden

Schwertransporte können über die Kastanienallee an der Stadtrandsiedlung zur Windenergie-Baustelle fahren. Das hat der Kreis bestätigt.

Von Nico Maß 10.08.2019, 01:01

Osterburg l Für die von Mitte bis Ende September erwarteten Schwertransporte zum Aufbau der drei Windenergieanlagen bei Storbeck könne die Kastanienallee an der Osterburger Stadtrandsiedlung aus naturschutzrechtlicher Sicht als Zufahrt genutzt werden. Im Zuge einer Vor-Ort-Begehung habe man sich aber auf SchutzMaßnahmen wie das Hochbinden von Starkästen verständigt, hieß es aus dem Landratsamt.

Wie der Kreis mitteilt, sei bei einer Vor-Ort-Begehung mit dem Vorhabenträger Fefa durch die untere Naturschutzbehörde festgelegt worden, dass, voraussichtlich Anfang September, an insgesamt 15 Bäumen Starkäste hochgebunden werden, um ein Abreißen oder Verletzen zu verhindern. „Die Arbeiten werden von einer Fachfirma ausgeführt. Das Binden erfolgt schrittweise, damit bei diesen Arbeiten das Abbrechen verhindert wird“, so die Pressestelle des Landkreises. An den übrigen Kastanien könnten an Stellen, an denen die lichte Höhe von 4,50 Meter nicht eingehalten werde, Zweige zurückgeschnitten werden. Sie würden fachgerecht eingekürzt, dabei handele es sich um geringfügige Schnittmaßnahmen, „welche keine Beeinträchtigung für die Bäume darstellen. Dieser Schnitt entspricht den zulässigen schonenden Form- und Pflegeschnitten im Sinne des Paragrafen 39 des Bundesnaturschutzgesetzes“, legte sich der Landkreis fest.

Zu den weiteren Festlegungen aus der gemeinsamen Begehung mit dem Vorhabenträger Fefa gehöre, dass der Weg von einem unabhängigen Bauingenieur auf seine Durchlässigkeit geprüft und das Ergebnis der Unteren Naturschutzbehörde zur Bewertung vorgelegt wird. Das sei mittlerweile erfolgt: „Die Prüfung der Versickerung wurde mit dem Einfachringinfiltrometer durchgeführt. Diese Untersuchung ergab, dass die Anforderungen nach ZTV-StB LSBB ST 17 erfüllt würden. Die ausreichende Versickerung von Oberflächenwasser auf den Baustraßen ist somit gegeben“, beantwortete Landkreis-Mitarbeiter Edgar Kraul eine Volksstimme-Nachfrage.

Abseits des Themas Versickerung sei der Weg dreimal wöchentlich zu wässen, dies diene dem vorbeugenden Brandschutz sowie der Versorgung der Alleebäume. Laut Landkreis „erfolgen weiterhin regelmäßige Kontrollgänge im Zuge der ökologischen Baubegleitung, um die naturschutzrechtlichen Aspekte zu überwachen. Die Protokolle werden der Unteren Naturschutzbehörde übergeben.“ Nicht zuletzt sei vereinbart worden, den Beginn aller Arbeitsgänge an den Gehölzen (unter anderem das Binden der Äste sowie Schnittarbeiten) rechtzeitig bei der Naturschutzbehörde anzuzeigen. „Dies soll ermöglichen, dass bei der Ausführung der Arbeiten entsprechende Kontrollen durch einen Vertreter der unteren Naturschutzbehörde vorgenommen werden können.“ Auch zu den auf Vlies geschütteten Ausweichstellen entlang des Weges äußerte sich der Landkreis. Es sei vereinbart, dass diese Ausweichstellen nach Beendigung der Transportarbeiten zurückgebaut würden.

Stadtrat David Elsholz (Grüne/FDP) war bei der Begehung vor Ort. „Ich muss sagen, dass die Fefa durchaus engagiert ist, alle Vorgaben zu erfüllen, also die Bäume und Anwohner so weit wie möglich nicht zu belasten und zu schützen“, macht er deutlich. Abseits davon verwies Elsholz aber auch darauf, „dass noch immer nicht geklärt ist, ob über alle Möglichkeiten der Baustellenzufahrt nachgedacht wurde und ob alle Varianten geprüft wurden.“ Deshalb sei die gesamte Sache weiterhin kritisch zu sehen und zu begleiten, „unter der Voraussetzung des bestmöglichen Schutzes der Allee und die Rücksichtnahme auf die berechtigten Sorgen der Anwohner“, kündigte der Stadtpolitiker an.