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Kirchenkonzert Warme Klänge in kaltem Gemäuer

Der Auftakt zum Konzertjahr in der Nikolauskirche Beuster verlief hoffnungsvoll. Die Resonanz war trotz Winterwetters gut.

Von Walter Schaffer 19.03.2018, 13:41

Beuster l Trotz Kälte und  Graupelschauer wagten sich Freitag viele Musikfreunde nach Beuster, als in der Nikolaus-Kirche ein Konzert mit dem bekannten  „Chor des heiligen Wladimir“ auf dem Programm stand. Vor vier Jahren wurden die acht Sänger um Nikolaj Boglewskij schon einmal in dem Elbedorf gefeiert. Der Vorsitzendes des Kirchenfördervereins, Volker Stephan, begrüßte Besucher und Sänger in der Basilika und freute sich, dass trotz der kalten Kirche so viele den Weg zum Auftaktkonzert des neuen Veranstaltungsjahres gefunden hatten. Die Moderation übernahm Heinz Wehrmeier.

Er ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Russländischen Gesellschaft aus der Lutherstadt Wittenberg. Auch in diesem Jahr wurde von seiner Gesellschaft der russische Chor zu einer Tournee durch Deutschland eingeladen. Das Ensemble gibt es bereits seit 25 Jahren. Seine Mitglieder verfügen alle über eine musikalische Hochschulausbildung und singen in verschiedenen Kirchen- sowie Klösterchören.

Der Reingewinn aus den Veranstaltungen der Tournee ist ausschließlich für einen guten Zweck gedacht. In Moskau gibt es ein sehr großes Kinderkrankenhaus. Sein Name ist „Heiliger Wladimir“. Daher stammt auch der Chorname.

Mit den Erlösen werden Sanierungsarbeiten und andere wichtige Vorhaben rund um das Krankenhaus unterstützt. Neben den Auftritten in Kirchen ist der Chor auch in Altenheimen, Kureinrichtungen sowie in Schulen zu sehen und vor allem zu hören.

Geistliche Lieder aus dem orthodoxen Russland bestimmten den ersten Teil des Konzertes. Dabei ging der Moderator vor den gesungenen Gebeten auf die Unterschiede in der Taufe zum hiesigen christlichen Abendland ein. Passend zum Thema sang der Chor mit vollem Einsatz eine Hymne für die Gottesgebärerin.

Als bekannter wurden die Lieder im zweiten Teil des Auftrittes empfunden. „Abendklang“ (Kolokoltschik), „Katjuscha“ oder das Lied vom Soldaten am Wolgastrand weckten bestimmt bei so manchem Besucher Erinnerungen an den einstigen Russischunterricht, als einige der Liedtexte auswendig gelernt werden mussten.

Alle Lieder waren voller Melancholie, dann aber auch wieder schwungvoll folkloristisch getragen. So begeisterte der Chor als Ensemble oder seine Solisten mit brillantem Gesang das Publikum in Beuster. Ein besonderes Bonbon gab es zum Schluss, als „Ännchen von Tharau“ oder „Die Gedanken sind frei“ in deutscher Sprache erklangen.

Nach dem gewaltigen Schlussbeifall überreichte der Moderator an den neuen und alten Vereinsvorsitzenden der Förderer von St. Nikolaus einen großen Kalender mit Fotografien russisch-orthodoxer Ikonen. Dabei stellte er in Aussicht, dass es im August des nächsten Jahres ein Wiedersehen mit dem Chor geben könnte.