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Kirchensanierung Maler stößt auf Wandbilder

Bei der Sanierung der Krüdener Kirche traten alte Wandbilder zu Tage, über die noch nicht viel bekannt ist, die aber erhalten werden müssen.

Von Ralf Franke 05.08.2017, 01:01

Krüden l Die Mitglieder des Fördervereins „Romanische Kirchen Vielbaum-Krüden“ und die Glaubensgemeinde haben sich von der „schweren Geburt“ der Zwischendecken­sanierung in Krüden nicht abschrecken lassen und mühen sich weiter um den Erhalt des Gotteshauses. Was die Kirchenförderer erreicht haben, kann sich sehen lassen, obwohl noch einige Mühen nötig sind, um das älteste Haus in Krüden so herzurichten, wie sich das dessen Nutzer und die Denkmalschutzbehörde wünschen.

Selbst wenn das Innere der Kirche auf Besucher derzeit sozusagen einen spartanischen Eindruck macht, sind die Sanierungsfortschritte nicht zu übersehen. Denn in den vergangenen Wochen wurde brüchiger Putz von den Wänden entfernt, ersetzt und mit einem Anstrich in creme-weiß getüncht, der dem Original sehr nahe kommt.

Bei Entfernen der alten Wandfarbe kamen unerwartet ein paar alte Wandmalereien zu Tage, die mit ihren dezenten Tönen früher wahrscheinlich weite Teile des Gotteshauses zierten. Die betreffenden Partien über der Kanzel, am Bogen zum Altarraum und neben dem Altar wurden selbstverständlich nicht überstrichen, erklärte Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt, der auch im Vorstand der Kirchenförderer mitarbeitet, bei einer Stippvisite in der Kirche. Nähere Infos zum Alter und zum Inhalt der Darstellungen liegen noch nicht vor.

In dem Zusammenhang macht Hildebrandt auf ein paar Feldsteinsegmente aufmerksam, die der Putzer und Maler aussparen sollte, damit Besucher einen Blick auf die Grundfesten der Kirche haben.

Sorgen bereiten den Akteuren, die in den vergangenen Wochen neben viel ehrenamtlichen Engagement rund 6000 Euro für die Sanierungsarbeiten „flüssig“ machten, derzeit das Kirchengestühl. Das ist inzwischen fast komplett ausgebaut, weil es vom Zahn der Zeit und von den Zähnen der Holzwürmer gezeichnet ist. Hildebrandt hofft, dass es gelingt, ein paar Bänke zu retten. Gleichwohl ist er sich mit seinen Mitstreitern aber einig darüber, dass höchstens die Hälfte des Gestühls erhalten bleiben soll.

Vier bis fünf Bänke pro Seite müssten künftig ausreichen, um den Besucher der wenigen kirchlichen Veranstaltungen im Jahr Platz zu bieten. Für den Rest des Raumes stehen normale Stühle zur Verfügung. Was den Vorteil hat, dass die Nutzer des Hauses flexibel bei weltlichen Terminen reagieren können. Denn die Kirchensanierung geschieht nicht um des Selbstwillens, sondern weil perspektivisch Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen dort stattfinden sollen.

Konkret geplant ist noch nichts. Aber es müssen ja nicht gleich Weltstars nach Krüden kommen. Selbst das nähere Umfeld hat mit den „Aland-spatzen“, der Gruppe „feelstimmig“ oder den Malfrauen, um nur einiges zu nennen, schon einiges zu bieten.