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Kita schließt Lieber ein geordneter Rückzug

Der Kita-Trägerverein "Alandzwerge" in Aulosen muss die Reißleine ziehen. Vorher wurde aber noch ein letztes Sommerfest gefeiert.

Von Ralf Franke 26.06.2017, 01:01

Aulosen l „In Auslosen gab‘s ein Haus, da schauten viele Kinder raus“, sangen die „Alandzwerge“ am Sonnabendnachmittag beim Sommerfest das bekannte Zuckowski-Lied in der Vergangenheitsform. Und das aus gutem Grund.

„Wir machen so lange weiter, wie Kinder da sind“, hatte der Vorsitzende des Auloser Kita-Trägervereins Rüdiger Kloth beim Sommerfest 2015 zum zehnjährigen Bestehen der einzigen Betreuungseinrichtung in der Verbandsgemeinde Seehausen außerhalb der kommunalen Zuständigkeit bekräftigt. Am Sonnabend wurden nun zum letzten Mal Abc-Schützen (das waren Tina, Terese und Felix) im Rahmen des Sommerfestes verabschiedet. Aber es war auch ein Abschied für alle Kinder und deren Erzieherinnen. Denn die Tagesstätte schließt zum Ende des Monats ihre Pforten, die restlichen acht Mädchen und Jungen kommen in Tagesstätten der Nachbarschaft unter. Danach kann die Auflösung des Vereins in Angriff genommen werden.

Trübsal wollten die Auloser auf dem Festplatz am Dörphus deshalb aber nicht blasen. Zum einen haben sie keinen Einfluss auf die Entwicklung der Kinderzahlen. Zum anderen erreichte der Verein seit seiner Gründung 2005 mehr, als sich die Verantwortlichen in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatten. Eigentlich, so Rüdiger Kloth bei seinem Rückblick, habe man seinerzeit erst einmal nur die Kinderbetreuung vor Ort retten und zwei bis drei Jahre überbrücken wollen. Dann war die Sache so gut gelaufen, dass die Erzieherinnen um Leiterin Kerstin Grünwald in Hochzeiten bis zu 29 Kinder betreuten und auf die Grundschule vorbereiteten.

Der Trägerverein unterstützte die Arbeit mit Eigenleistung und der Akquise von Spenden sowie Fördermitteln, um die Einrichtung modern und zweckmäßig auszustatten. Wobei der Vorsitzende, der selbst schon einige Vereine mit ins Leben, aber noch keinen aufgelöst hat, allen Helfern und Unterstützern dankte, egal, ob sie in der Kita ihren Lebensunterhalt verdienten oder sich ehrenamtlich engagierten. Ein Dankeschön, dem sich auch Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt anschloss, der den Kindern dazu ein paar Süßigkeiten mitgebracht hatte.

Rüdiger Kloth, machte noch einmal klar, dass es kaum eine Alternative gegeben habe und ein geordneter Rückzug die beste Lösung sei, bevor Einrichtung und Verein am Ende rote Zahlen geschrieben hätte.