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Kleingärten Die ersten Pflanzen werden ausgesät

Die ersten Jungpflanzen werden ausgesät. Keine Frage: In Osterburger Kleingärten zeigt sich Leben.

Von Frank Schmarsow 18.03.2019, 23:01

Osterburg l Der Zufall führt Konrad Oefler, Bernd Naumoff und Peter Kobelt beim Rundgang durch die Anlage „Am Bültgraben“ des Kleingärtnervereins „Zur Erholung“ zusammen. Schnell am Fachsimpeln, kommen die Gärtner vom Hundertsten ins Tausendste. So will Konrad Oefler während der nächsten Tage mit der Aussaat für erste Jungpflanzen wie Kohlrabi, Spitzkohl und Rosenkohl beginnen. Zwiebeln können jetzt auch gesteckt werden; manche Gartenfreunde haben sie schon im Boden. Oeflers Hochbeet ist für den Gemüseanbau schon vorbereitet. Auch Naumoff und Kobelt schätzen das Gemüse, vor allem Kartoffeln, aus eigener Produktion wegen des guten Geschmacks und der Bioqualität.

Auch über die ertragreichsten Kartoffelsorten tauschte man sich aus. Dabei schwört man auch auf alte Sorten wie „Linda“, „Sieglinde“, „Gala“ „Blauer Schwede“ und so weiter. „Der trockene Sommer im vergangenen Jahr hat uns mehr kleine als große Kartoffeln beschert; auch bei anderen Kulturen wie Erbsen, Erdbeeren und Gurken hätte es Einbußen gegeben“, sind sich die drei Gartenfreunde einig und hoffen in diesem Jahr auf mehr Ausgewogenheit der beim Wetter.

Da mischen sich Singvögel mit ihrem Singsang in die Debatte. Sie inspizieren die Nistkästen in den Gärten. Bald beginnt der Nestbau als Vorstufe für das Brutgeschäft. Bunte Vogelwohnungen waren zum Beispiel im vergangenen Jahr an den Bäumen zwischen der Gaststätte „Moritzburg“ und dem Vereinsgebäude angebracht worden. Gartenfreund Erwin Hoffmann hatte sie angefertigt und Gartenfreundin Nicol Kurth hatte ihnen ein farbenfrohes Aussehen verliehen. Ein Schild wirbt: „Vogelhotel – Einflug frei.“

Konrad Oefler kennt viele Vögel, die sich in seinem Garten seit Jahren ein Stelldichein geben: Spatzen, Grünfinken, Kohlmeisen, Blaumeisen und Amseln beispielsweise. „Ich habe in diesem Winter bereits 60 Kilogramm Sonnenblumenkerne an die Piepmätze verfüttert. Auch Peter Kobelt freut sich über die Grünfinken in seinem Garten. „Ich habe hier auch schon mehrmals einen Graureiher beobachtet“, sagte er, „auch der Milan zieht am Himmel seine Kreise.“ Und Konrad Oefler berichtete bedauernd: „Die Sitzgelegenheit, die wir ihm schon vor einigen Jahren auf der Brachfläche zwischen unseren Gärten und dem damaligen Möbelhaus angeboten hatten, hatte er nicht angenommen.“ In leer stehenden Gärten sollen noch mehr Blühwiesen angelegt werden, um Insekten anzulocken, die auch Vögeln als Nahrungsquelle dienen werden. Ein Insektenhotel gibt es bereits. Bienen können Nektar für die Honigproduktion sammeln. Das wurde bereits bei Gartenbegehungen von Wettbewerbskomissionen wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Günter Cichosz hat in seiner Parzelle Spaten und Harke in die Hand genommen und gut verrotteten Kompost untergegraben. „Es gräbt sich gut“, sagte er uns, „der Boden ist feucht, nicht zu nass, und die Schollen fallen auseinander.“ Kartoffeln will er, wenn die Zeit dafür gekommen ist, hier einbringen. „Ich nehme ganz sicher wieder die gute Sorte Gala.“ Das sei eine frühe, vorwiegend festkochende gelbfleischige Kartoffel, wenn das Wetter mitspielt, ertragreich mit mittelgroßen Knollen.