1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Ukrainer sorgt für südamerikanisches Flair

Konzert Ukrainer sorgt für südamerikanisches Flair

Die Krüdener Kirche hat nach den Sanierungsarbeiten ihren Einstand als Konzerthalle gegeben.

Von Ralf Franke 30.06.2018, 09:26

Da kommt Leben ins Gotteshaus. So haben sich das die Kirchengemeinde Krüden und die Mitglieder des Fördervereins „Romanische Kirchen Krüden/Vielbaum“ sicher vorgestellt, als sie sich 2012 anschickten, den Krüdener Sakralbau auch innen auf Vordermann zu bringen.

Nach dem kürzlichen Gottesdienst aus Anlass der Änderung bei den Pfarrbereichen (Krüden wechselt nach Beuster, wir berichteten) ging am Mittwochabend die erste kulturelle Veranstaltung nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten in der Krüdener Backsteinkirche über die Bühne, deren Geschichte über den Vorgängerbau immerhin bis ins 12. Jahrhundert reicht. Die Seehäuser Kantorin Sophie-Charlotte Tetzlaff hatte mit Alexander Kens einen Gitarren-Virtuosen verpflichten können, dem es die südamerikanische Musik angetan hat.

Mit ihrer Auswahl traf die Kirchenmusikerin offenbar auch den Nerv des Publikums. Über 60 Gäste aus Krüden, Vielbaum, Seehausen, dem Zehrental und darüber hinaus waren der Einladung gefolgt. Einige davon vielleicht sogar, um nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland wieder etwas herunter zu kommen. Denn auch dafür kann die Musik gut sein, die mit Samba, Tango und Choro allerdings viel feurige Gegensätze zu bieten hat.

Der Nachfahre deutscher Emigranten, der in der Ukraine geboren wurde, inzwischen aber in Berlin lebt und arbeitet, konzentrierte sich unter dem Titel „Guitarra en Hispanoamerica“ vor allem auf Musik aus Argentinien und Brasilien, weil dort die meisten und besten Gitarrenspieler sowie Komponisten des Genres herkommen. Zwischen seinen Stücken informiert der Instrumentalist sein Publikum über den Stil und die Herkunft der jeweiligen Musik, aber auch darüber, wie zum Beispiel Walzer und Polka die südamerikanische Musik beeinflusst haben.

Nach den Zugaben, die sich das Publikum erklatschte, gab es noch einen kleinen Snack und Erfrischungen. Spätestens dann war Zeit, sich der Kirche mit der sanierten Zwischendecke sowie den freigelegten Wandmalereien zu widmen. Oder dem neu arrangierten Gestühl, das immer noch genug Kirchgänger aufnehmen kann, aber im Kirchenschiff auch Platz für andere und weltliche Aktivitäten lässt.