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Lalita-Lesung Wie ist es möglich Mensch zu bleiben?

Der zu Ende gehenden Landesliteraturtage setzten am Wochenende auch in Wanzer noch einmal ein Achtungszeichen.

Von Walter Schaffer 04.10.2016, 23:01

Wanzer l Am Sonntag gingen die 25. Landesliteraturtage von Sachsen-Anhalt unter der Regie der Stadt-und Kreisbibliothek Osterburg zu Ende. Zwei Wochen gab es rund 100 Veranstaltungen, bei denen Geschichten und Gedichte vorgelesen, Anekdoten erzählt, heitere Sketche aufgeführt, Verse zitiert und Neuigkeiten ausgetauscht wurden. Aber auch handgemachte Musik und Texte spielten in einigen Veranstaltungen eine Rolle. So wie in Wanzer, wo am Freitag Paul D. Bartsch aus Halle im großen Raum über der örtlichen Feuerwehr gastierte.

Der Saale-Städter brachte von seiner fünfköpfigen Band den Musiker Thomas Fahnert als Verstärkung mit. Von Bernd Kloss aus Wanzer wurden die „Halloren“ und die musikalisch-literarischen Interessenten aus Wanzer und Umgebung begrüßt und dabei das Programm vorgestellt.

„Zirkustigers Perspektiven-Lieder und Texte über das Hier & Heute zwischen Gestern und Morgen“ laute dieses. Der Zirkustiger fragt sich und die Zuhörer, was Heimat ist und wie es möglich ist, auf diesem kalten Stern Mensch zu bleiben. Bartsch fand Antworten, indem er seine Perspektiven einbrachte, mal märchenhaft und poetisch, mal drastisch und bitter. Satirische Schärfe paarte sich mit kraftvoller Empathie. Paul D. Bartsch und Thomas Fahnert gestalteten höchst anregende und unterhaltsame Minuten bei Gesang und Spiel. Hier und da wurden auch Texte von Rilke, ein Van-Hoddis-Gedicht oder Brecht–Dialoge in das Programm eingefügt. So hatte diese Veranstaltung ohne weitere die Berechtigung, unter der Federführung der Lalita zu laufen.