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Lesung Über Goldbecks Fußball-Legende

Die Besucher der durch den Kulturförderverein initiierten Lesung erfuhren einiges über den bekanntesten Goldbecker Fußballer.

Von Frank Schmarsow 02.10.2017, 07:00

Goldbeck l „Schreib auf, dass nichts vergessen wird und eventuell verloren geht“, hatte sich vor einiger Zeit der Kulturverein Östliche Altmark zu eigen gemacht und 2005 mit dem „Wissen der Region“ eine Edition gstartet, deren erster Band mit Geschichten aus dem Raum Arneburg-Goldbeck-Werben und Umland von dem damals in Kirchpolkritz lebenden Schriftsteller Werner Brückner herausgegeben worden war.

Nun seien damals aber so viele Geschichten von Einsendern aus dieser Region nicht berücksichtigt worden, so dass der Verein sich entschlossen hatte, den bereits erschienenden vier Büchern aus anderen Gegenden unserer geschichtsträchtigen östlichen Altmark eine erweiterte Auflage von Band 1 folgen zu lassen, sagte Dr. Wolfgang Haacker vom Vereinsvorstand den Besuchern, die am Sonnabend zur bisher dritten Lesung aus den Manuskripten in das Goldbecker Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck gekommen waren. Doch es müsse Geld aufgetrieben werden, 1500 Euro, um die geplante Auflage von 1000 Exemplaren zu finanzieren.

Dennoch: „Dass etwas von dem von unseren Ahnen verloren geht, wäre ein unwiederbringlicher Verlust und darf nicht geschehen“, sagte Haacker als der Initiator dieser Buchreihe. „Aber wir wollen diese erweiterte Auflage auch verjüngen, und deshalb seien beispielsweise die Erlebnisse von Jugendlichen aus dem Kirchenkreis auf einer Reise in die USA darin aufgenommen worden.“

Die Moderation der Lesung hatte die diplomierte Deutschlehrerin i. R. Bärbel Konrad aus Wust übernommen, die mit einem Lebensbild des aus Goldbeck stammenden DDR-Fußball-Nationalspieler Ernst Lindner die Lesung begann. Dessen Brüder Klaus (79) aus Wust und Dietrich (73) aus Wittenberge sowie weitere Verwandte dieser hiesigen Fußballlegende saßen ebenfalls zwischen den Besuchern. Mit Ernst Lindner hätten 1952/53 die Goldbecker Kicker in der Bezirksjugend das Geschehen auf den Fußballplätzen bestimmt. 1954 in die DDR-Juniorenauswahl berufen, wurde Lindner an die DHfK Leipzig delegiert. Später glänzte er mit 18 Treffern als Torschützenkönig bei Lok Stendal in der DDR-Oberliga. Auch in der Nationalmannschaft hatte er sich erfolgreich behauptet. Doch der Vollblut-Fußballer Lindner wollte mehr und verließ 1957 die DDR in Richtung Stuttgart. Dort wurde er mit einer Spielsperre belegt, kam zurück und wurde ebenfalls gesperrt. Er arbeitete schließlich im RAW Stendal und trainierte von 1979 an die Goldbecker Jugendmannschaft. Der Arneburger Kunstmaler Alfred Pichottki überreichte den Brüdern Lindner eine von ihm gemalte Winterlandschaft, die sich sein Bruder Ernst einst gewünscht hatte und mit der der Maler auch seine Würdigung der Leistungen des Fußballers Ernst Lindner bekundet.