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Landwirtschaft Bessere Bedingungen für die Azubis

Bevor in der LLG Iden die neuen Ausbildungsräume eingeweiht werden, gab es jetzt schon einen Rücken-Trolley.

Von Ingo Gutsche 11.12.2019, 17:35

Iden l Die überbetriebliche Ausbildung junger Fachkräfte ist eine der wichtigsten Säulen der Idener Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG). In der Wische werden Landwirte, Tierwirte (Fachrichtung Rinderhaltung, Schweinehaltung, Schäferei) und Fachkräfte Agrarservice ausgebildet.

Pro Woche sind es um die 60, 70 Azubis, die am Idener Standort aus vielen Teilen Sachsen-Anhalts, aber auch aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern anreisen, um sich ihr Rüstzeug für ihre spätere Arbeit zu holen. Und die Auszubildenden dürfen zum Anfang 2020 neue Räume einnehmen.

Die Landesanstalt schafft mit den neuen Ausbildungsräumen bessere und vor allem modernere Voraussetzungen für den theoretischen Unterricht. Aktuell werden diese gerade eingerichtet, unter anderem mit Whiteboards oder einem Fahrsimulator für Schlepper und andere Fahrzeuge.

„Wir hoffen, dass wir sie im Februar nutzen können“, sagte Dr. Gerd Heckenberger, Leiter des Idener Standortes. Die Ausbildungsräume entstehen in einem ehemals leerstehenden Trakt, der zu früheren Zeiten als Pferde- und Ochsenstall genutzt und bereits im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Der erste Part dieses Gebäudes wurde bereits saniert, dort „wuchs“ ein neuer Freizeitbereich heran.

Für den künftigen Unterricht konnten die LLG-Verantwortlichen jüngst ein Präsent entgegennehmen: einen von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gesponserten Rücken-Trolley. Ein rollbarer Koffer, gefüllt mit fertigen Unterrichtskonzepten und Materialien zur Rückengesundheit speziell für die Ausbildung in der grünen Branche.

„Der Präventionsansatz muss früh gesetzt werden“, sagte Nicole Wichmann, Bereich Prävention bei der SVLFG, bei der Übergabe des „Koffers“ an Dr. Gerd Heckenberger und Birgit Gamperle, Leiterin des Lehramtes in Iden. Mit der Ausbildungszeit müssen die jungen Frauen und Männer neue Herausforderungen meistern. Die Azubis sind auf den Maschinen, bei der Klauenpflege oder am Melkstand gefordert. Bei den Maschinen sei es beispielsweise wichtig, den Sitz effektiv und richtig einzustellen. Eine entspannte Haltung hilft dem Rücken.

„Hier sind viele bunte Dinge drinnen“, sagte Wichmann, die das Präsent auch schon den anwesenden Azubis zeigte. Das Herzstück sind die darin enthaltenen Unterrichtskonzepte, die jeder Pädagoge in den Unterricht einbinden kann. Ob in einer speziellen Rückenprojekt-Woche oder nur in einer halbstündigen Diskussion. Filme, Arbeitsblätter, Spiele, Fahrersitz-Schablone, Infos – das Thema Gesundheit soll eine wichtige Rolle, auch in der Azubi-Zeit, spielen.

Die Ursachen für Rückenprobleme im beruflichen Alltag werden thematisiert, insbesondere langes Stehen, sitzende Tätigkeiten und die Lastenhandhabung. Ein Wirbelsäulen-Modell zur Veranschaulichung ist ebenso beigefügt wie eine Slack-Line, ein Kunstfaserband, das an zwei Punkten zu befestigen ist. „Das werden die meisten nicht schaffen“, kennt Wichmann die Übung aus Erfahrung. Schon das Nur-darauf-Stehen sei herausfordernd, schule aber die Koordination.