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Märchenspiel Eine brennt, die andere brennt durch

Märchenhafte Ereignisse in Heiligenfelde: Frauen des Dorfes setzten "Hänsel und Gretel" in Szene.

Von Nico Maß 17.12.2017, 19:00

Heiligenfelde l Klar, es war „nur“ ein Schauspiel, dass am frühen Abend junge und ältere Zuschauer vor die Bühne im Saal der Gaststätte Altenburg lockte. Und trotzdem war „Hexerei“ im Spiel. Oder noch besser Hexen am Werk. Denn die leicht modernisierte Version des Grimmschen Märchens von „Hänsel und Gretel“ wurde von den „Heiligen Hexen vom Felde“ in Szene gesetzt. Die rührige Gruppe um Anne-Kathrin Muschke, die im Heiligenfelder Feuerwehr-Förderverein ihr Zuhause hat, stellte mit Bianca Sennecke (Hänsel), Franziska Rodenbeck (Gretel), Annette Hoffmann (Vater), Gabriele Strauß (Mutter), Beate Steuber (Hexe) und Ines Holtz als Erzählerinnen die Akteure der Aufführung. Und kümmerte sich außerdem mit Hexenhaus, Backofen, Hänsel-Käfig und Lagerfeuer um eine Kulisse, die die Bühne zum Märchenort werden ließ.

Natürlich hatte die ganze Angelegenheit ein gutes Ende. Die Hexe verschmorte im Backofen, Hänsel und Gretel waren mit ihrem Vater vereint. Und die böse Stiefmutter, die ihren Mann faktisch dazu genötigt hatte, seine Kinder im Wald zurückzulassen, brannte am Ende mit einem schwarzen Mann (Hagen Holtz) durch. Dass das Publikum bei dieser Gaudi besonders laut auflachte, „liegt daran, dass es sich um unseren Running Gag handelt. Wir führen seit mehreren Jahren zu Weihnachten ein Märchen auf. Und jedesmal kommt ein ,schwarzer Mann‘ vor“, erzählte Anne-Kathrin Muschke. Für das vorweihnachtliche Beisammensein der Heiligenfelder stellten die „Hexen“ neben dem Märchen aber noch viel mehr auf die Beine. So spannten sie zwei Seniorinnen ein, die am frühen Nachmittag vor den jüngsten Einwohnern des Dorfes ein Marionettenspiel mit den bekannten tschechischen Figuren „Spejbl“ und „Hurvinek“ aufführten. Im Saal des Gasthofes fand ein Spendenbasar seinen Platz. Der Erlös für die veräußerten Bilder und selbst gestrickten Socken kommt einer bedürftigen Familie zu Gute. Natürlich gab es genügend für das leibliche Wohl, unter anderem verlockten leckere Plätzchen zum Zugreifen. „Die haben Rentner aus unserem Dorf gebacken, dafür ein großes Dankeschön“, machte Anne-Kathrin Muschke im Namen aller „heiligen Hexen“ deutlich.