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Mehr Kinder In Königsmarks Kita wird's lauter

Weil die Zahl der betreuten Kinder steigt, nähert sich die Königsmarker Kita dem gewohnten Betrieb. "Endlich", sagt Leiterin Ute Roefe.

Von Nico Maß 10.05.2020, 09:00

Königsmark l Draußen zwischen den Spielgeräten tollen die Kinder am Freitagvormittag ausgelassen umher. „So wie immer“, sagt Ute Roefe. Sie freut sich über das Bild. Denn „wie immer“ war in den zurückliegenden Wochen fast nichts. Seit dem 16. März, „als bei uns im Kindergarten wegen der Corona-Einschränkungen der Vorhang fiel und einen Tag später dann endgültig Ruhe war“. Alle 24 Kinder blieben zu Hause. Und im „Kleinen Fratz“ verdrängten die Erzieherinnen die vielen Fragezeichen im Kopf damit, aufzuräumen, liegen Gebliebenes zu erledigen. Zwei Wochen waren die Kindergärtnerinnen unter sich, dann standen die ersten beiden Knirpse auf der Matte. Im Rahmen einer Notbetreuung, die anfangs ausschließlich Eltern vorbehalten war, die zur Gruppe der sogenannten unentbehrlichen Schlüsselpersonen zählten. In den Wochen weichte das Land die strikte Regel auf, „und dann wurden es peu a peu auch wieder mehr Kinder bei uns“. Erst vier, dann neun, mittlerweile ist mit zwölf Kindern schon die Hälfte der Mädchen und Jungen zurück im „Kleinen Fratz“.

Bei den Wiedersehen sei immer wieder zu spüren gewesen, „wie sehr die Kinder ihre Freunde vermisst haben. Der Finley zum Beispiel hat sich wahnsinnig gefreut“, sagt die Kita-Chefin und schmunzelt einen Steppke an. Die Mädchen und Jungen, denen der Weg in den Kindergarten noch versperrt ist, bleiben in der Einrichtung trotzdem präsent. „Denn die Kinder fragen natürlich nach ihren Freunden.“ Über eine Videoschalte aus dem „Kleinen Fratz“ habe man zudem den Kontakt zu Mädchen und Jungen aufgenommen, die noch zu Hause sind. „Das war uns sehr wichtig, damit die Kinder merken, dass sie nicht vergessen sind“, erzählt Ute Roefe. Die Kita-Chefin denkt aber auch an die Eltern, die ihre Kinder zu Hause haben. „Das ist eine ungemein schwierige Herausforderung“, sagt sie. „Wochenlang die Kleinen zu Hause betreuen, gleichzeitig im Homeoffice arbeiten und womöglich noch ein Schulkind beim Erledigen der Hausaufgaben helfen, davor ziehe ich meinen Hut.“

Ute Roefe hofft, dass möglichst schnell wieder alle Kinder die Tagesstätte besuchen dürfen. „Eine lange Abstinzenz von Gleichaltrigen kann einfach nicht gut für die Entwicklung sein“, ist sie überzeugt. Ihre Einrichtung sieht die Kita-Chefin jedenfalls gut aufgestellt, um selbst bei der Rückkehr aller Kinder den Sonderregelungen aufgrund der Corona-Pandemie gerecht zu werden. „Wir verfügen über mehrere Räume, so dass im Gebäude die kleineren Kinder getrennt von den größeren Mädchen und Jungen betreut werden.“ Dass in die Beuge geniest und gehustet werden soll und das gründliche sowie regelmäßige Händewaschen, „haben wir ohnehin vermittelt. Das ist Alltagsgeschäft in einem Kindergarten“, streicht die Kita-Leiterin heraus.

Abgesehen von diesem „hygienischen Einmaleins“ habe Ute Roefe aber doch überrascht, „wie kerngesund die Kinder alle sind. Sonst hatte irgendwie immer jemand eine Schnoddernase. Aber die ist in diesen Tagen überhaupt nicht zu sehen“, erzählt die Kita-Chefin schmunzelnd.