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Mit Kredit Krusemark will Wohnblöcke sanieren

Die Gemeinde Hohenberg-Krusemark will einen hohen Kredit aufnehmen, um in ihre Wohnblöcke zu investieren. Ob sie darf, ist noch unklar.

Von Karina Hoppe 23.02.2018, 15:12

Hohenberg-Krusemark l Vermietete Wohnungen gehören zum Tafelsilber von Kommunen. So befand am Donnerstagabend Kämmereichefin Dana Hoedt in der Sitzung des Gemeinderates Hohenberg-Krusemark. Vor dem Hintergrund, dass die Kommune genau dies beherzigen und ordentlich in ihre Wohnblöcke investieren möchte. So ließ sie in den Haushalt 2018, den das Gremium einstimmig beschloss, 350 000 Euro einstellen. Sie sollen aus einem Kredit kommen, von dem die Kommune allerdings noch nicht sicher weiß, ob sie ihn bekommt, da sie selbst im Stark II-Entschuldungsprogramm ist.

Wird der Kommune von der Kommunalaufsicht eine Kreditgenehmigung erteilt, könnte sie diese auch noch in den nächsten Haushalt mitnehmen. Der Rat muss davon ab auch noch darüber befinden, welche Wohnblöcke saniert werden sollen. Der große in der Hauptstraße Hohenberg-Krusemark? Oder einer der beiden in der Werbener Straße Hindenburg? Klotzen statt zu kleckern, heißt jedenfalls die Devise aus dem Rat. Der Investitionsstau werde einfach zu groß, wenn die Gemeinde jetzt kein Geld in die Hand nimmt. „Und wir brauchen attraktiven Wohnraum“, so Bürgermeister Dirk Kautz.

Im Ergebnishaushalt der Kommune ließen Aufwendungen (rund 1 614 000 Euro) und Erträge (rund 1 537 000 Euro) unterm Strich ein Minus von 77 000 Euro stehen. Es wird durch Rücklagen aus den vorläufigen Ergebnissen der vergangenen Jahre zur schwarzen Null.

Die im Jahr 2017 fälschlicherweise an die Gemeinde Hohenberg-Krusemark gezahlte Gewerbesteuer-Nachzahlung eines Windparkbetreibers in Höhe von 680 000 Euro, die schließlich richtigerweise der Einheitsgemeinde Osterburg zufloss, hängt Hohenberg-Krusemark auch in diesem Haushalt noch an. Denn es führe kein Weg daran vorbei, dass die Gemeinde aufgrund der vermeintlich hohen Steuerkraft in diesem Jahr vergleichsweise weniger Zuweisungen erhält – und mehr Umlage zahlt. „Dieses Jahr belastet uns das, aber das gleicht sich im nächsten Jahr wieder aus“, so Kautz. Zu belangen sei in dieser Misere leider niemand, wie Dana Hoedt herausfand. Der Steuerpflichtige hat sich falsch erklärt, quasi die falsche Gemeinde angekreuzt, aber er habe ja bezahlt.

Was also will Krusemark 2018 von der Mission Wohnblöcke abgesehen noch stemmen: Vorbehaltlich einer Förderung in Höhe von rund 97 000 Euro soll die Hohenberger Straße weitersaniert werden. Dafür sind rund 65 000 Euro an Eigenmitteln eingeplant. Ebenso förderabhängig ist die Sanierung der Turnhalle Hindenburg für 100 000 Euro, wobei die Förderung 90 Prozent betrage.

Die Sanierung der Straße am Kirchberg in Hindenburg ist bereits in Gange, für die Sanierung der Trauerhalle Altenzaun sind 26 500 Euro eingestellt. Zwei Buswartehäuschen sollen mit Förderhilfe saniert und vom eigenen Konto für 5000 Euro Spielgeräte angeschafft werden. Für den Bebauungsplan auf dem In­dustrie- und Gewerbepark Altmark zahlt Hohenberg-Krusemark anteilig 30 000 Euro, die gleiche Summe ist für einen möglichen Anschluss des neuen Kita-Grundstücks am Straßenhauser Weg ans Nahwärmenetz eingestellt. Dann sind da noch 10 000 Euro für die Brandschutzertüchtigung der alten Kita. Würde Hohenberg-Krusemark alles umsetzen wie geplant, hätte die Kommune am Jahresende 2018 noch gut 40 000 Euro. Der Schuldenstand läge inklusive neuem Kredit bei rund 675 000 Euro.