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Musikprojekt Wo man singt, da lass dich nieder ...

Der Seehäuser Musiklehrer Sven Peuker will gegen Hass, Gewalt und Frust singen. Aber nicht alleine.

Von Ralf Franke 30.07.2016, 01:01

Seehausen l „Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Dieses geflügelte Wort könnte der Ansporn für ein kurzes, aber bedeutendes Projekt von Sven Peuker sein. Die Kurzversion: Der selbstständige Musiklehrer will möglichst viele Leute für ein Lied in seiner Heimatstadt vereinen. Wann steht noch nicht genau fest. Vermutlich im Oktober. Wenn es sich machen lässt, am liebsten auf dem Postplatz, weil der zentral liegt und attraktiv gestaltet ist.

Der Hintergrund ist ungewöhnlich, aber einfach erklärt. Im Zeichen von Flüchtlingswelle, Kriegen, Krisen und Anschlägen will Sven Peuker einfach ein Zeichen für den Frieden und gegen den Frust setzen, zeigen, dass es auch andere Dinge neben Hass und Gewalt gibt und für ein Gemeinschaftsgefühl, vielleicht auch einfach nur für einen Moment gute Laune verbreiten.

Vorbild ist der verstorbene Michael Jackson, der sich auch künstlerisch für eine bessere Welt engagierte und vor dem „Earth Song“, bei dem viele berühmte Pop-Sänger mitwirkten, Anfang der 90er Jahre den Titel „Heal the World“ veröffentlichte.

Auch Peuker will am Tag X eine möglichst bunte, große und stimmgewaltige Mischung für einen guten Zweck dirigieren und fordert nicht nur organisierte Chöre sowie Kapellen aus der ganzen Region, sondern jeden Interessierten auf, diese einmaligen Sache zu unterstützen und bei „Heal the World“ einzustimmen. Wenn es am Ende mehr Sänger und Instrumentalisten sind als Zaungäste – auch gut.

Die besondere an dem Auftritt: Es wird und es kann keine Proben geben, weil das logistisch kaum machbar ist. Deshalb ist Peuker, der selbst zwei Chöre leitet, derzeit dabei, den Auftritt auf dem Papier zu planen und zumindest den teilnehmenden Ensembles die entsprechenden Noten oder Texte für ihre Einsätze zukommen zu lassen. Allen, die einzeln dazustoßen wollen, empfiehlt er ganz simpel, sich das gut sechsminütige Lied im Internet anzuschauen beziehungsweise anzuhören.

Apropos: sechs Minuten. So schnell soll der friedliche Protest gegen Hass und Gewalt natürlich nicht zu Ende sein. Zum einen könnte das Lied ein zweites Mal gesungen werden. Überdies hat Peuker noch ein paar bekannte Titel parat, die bei Lust und Laune von jedem intoniert werden könnten. Mitwirkende und Gäste sollen danach auch nicht gleich auseinander rennen. Vereine, die sich ihre Kasse mit einer Erfrischung oder einem Imbiss aufbessern wollen, sind ebenso willkommen wie Sänger und Instrumentalisten, die sich für die Koordination indes bei per E-Mail unter svenpeukere@gmail.com melden sollten.

Bei den Instrumentalisten denkt Peuker übrigens vor allem an Schlagzeug, Blasinstrumente und so weiter die ohne Verstärker auskommen, um keine Stromversorgung organisieren zu müssen.

Was den guten Zweck betrifft, könnte er sich eine Spendensammlung im Dienst einer entsprechenden Hilfsorganisation vorstellen.