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Nach Sanierung LLG Iden beziegt schickes Haus I

Sachsen-Anhalt macht einen Haken hinter die Sanierung des Hauses I der LLG Iden. Dezernate und Verwaltung sind wieder eingezogen.

Von Karina Hoppe 03.10.2018, 15:09

Iden l Die vollbrachte Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes ist das Eine. Das Andere das Signal, „dass es in Iden vorangeht“. So äußerte sich am Dienstagnachmittag Prof. Dr. Falko Holz, der Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) mit Hauptsitz in Bernburg-Strenzfeld. Und Sitz auch in Iden, wo die offizielle Schlüsselübergabe für Haus I über die Bühne ging.

In den vergangenen vier Jahren sind in das markante Gebäude noch einmal rund 3,4 Millionen Euro geflossen. Das war in dieser Größenordnung gar nicht vorgesehen, begann der Bauabschnitt doch maßgeblich mit dem Ansinnen der Brandschutzertüchtigung. Im Zuge der Entkernung des Dachraumes im Jahr 2012 wurde jedoch festgestellt, dass die obere Geschossdecke völlig marode ist – das Erbe eines Brands. Wie es vom Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) heißt, hatte das Dachgeschoss samt früherem Mansardendach im Jahre 1946/47 Feuer gefangen. Dabei kam es „in nahe zu allen Bereichen durch Feuer- und Löschwassereinwirkungen sowie längere Feuchteeinwirkung“ zu Schädigungen. Die Dachkonstruktion wurde damals als Walmdach neu errichtet – außen also hui. Aber innen stieß man nun auf organische Schädigungen, hervorgerufen durch „holzzerstörende Pilze (Braunfäule, Moder- und Weißfäule) sowie durch zerstörende Insekten wie Trotzkopf, Hausbock und gewöhnlichen Nagekäfer“. Die Schädigungen hatten sich bis an die Außenwandauflager ausgeweitet. Gar das Myzel von echtem Hausschwamm wurde diagnostiziert. Um einen Komplettabbruch der Decke einschließlich der Mauerlatte kam das Land folglich nicht umhin. Das Prozedere zog sich in die Länge.

Holz machte keinen Hehl daraus, dass die Mitarbeiter „jahrelang unter Bedingungen gearbeitet haben, die eigentlich nicht zumutbar waren“. Auch vor genanntem Bauabschnitt, da Sanierungen teils bei laufendem Betrieb stattfanden.

Nun hat mit Fertigstellung von Haus I, das samt WC und (neuen) Teeküchen rund 40 Räume hat, das große Umziehen begonnen. Bis auf zwei Büros, für die noch neue Mitarbeiter erwartet werden, ist Haus I mit den Fachdezernaten Schwein und Rind plus Verwaltung wieder komplett bezogen. Die Bürocontainer, in die nun zunächst die Mitarbeiter des Wolfskompetenzzentrums einziehen, sollen noch stehen bleiben. „Wir wollen ja auch noch das Eingangsgebäude brandschutzertüchtigen und wer weiß, was da kommt“, so Dr. Gerd Heckenberger als Leiter der LLG Iden.

Dr. Ralf-Peter Weber, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, sprach am Dienstag davon „dass die LLG Iden für die Altmark eine Hausnummer ist“. Mit 75 Mitarbeitern inklusive Eigenbetrieb habe die Einrichtung „Vorbild und Sogwirkung“. Und das solle so bleiben. Das Ministerium hoffe nun auf den Haushaltsbeschluss 2019. Darauf, dass er in Bezug auf die vorgesehene neue Milchviehanlage für 400 Milchrinder plus Nachzucht wenn nicht den ersten Spatenstich, dann für das nächste Jahr doch mindestens die konkrete Planung ermöglicht. Gleichermaßen beantragt sei die neue Schweinemastanlage für 1000 Tiere. Für beides zusammen waren laut Heckenberger seinerzeit 10 bis 11 Millionen  Euro eingeplant. Die Kostenplanung würde nun aber nochmal aktualisiert. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat angeboten, sich finanziell zu beteiligen.

Seit 1992, da die heutige Landesanstalt Iden Lehr- und Versuchsanstalt wurde, sind am Standort mehr als 24 Millionen  Euro investiert worden.