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Neue Brücke Beton für die Stabilität, Holz für die Optik

Mit einer Konstruktion aus Spannbeton und Holz ist ein Kompromiss für die neue Fußgängerbrücke bei Pollitz gefunden.

23.07.2017, 09:00

Pollitz l Vor mittlerweile über einem Jahr stellte der Gemeinderat Aland die Weichen für eine neue Fußgängerbrücke über den Aland bei Pollitz. Eine Zusage für eine 100-prozentige Förderung über das Programm zur Beseitigung der Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013 hatten die Gemeinderäte um Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt von der Landesinvestitionsbank praktisch schon in der Tasche. Da musste das Projekt neu bewertet werden, weil vereinzelt gegen die vom Kommunalparlament favorisierte Betonkonstruktion moniert wurde, die die marode Holzbrücke ersetzen soll.

Die Kritik bezog sich vor allem auf die Optik der Flussquerung, die aus Holz sicher gefälliger wäre. Dagegen stand, dass der Spannbeton eine größere Lichte Weite ermöglicht und die neue Konstruktion ohne Pfeiler im Flussbett auskommt, die Angriffspunkte für Treibgut oder Eisschollen bieten und so bei einer Flut zu Schwachstellen werden könnten. Wie das Bauwerk aussehen soll, hatten die Entscheidungsträger dabei praktisch immer vor Augen, wenn sie die Autobrücke über den Aland in Richtung Groß Garz überquerten. So sollte auch die Pollitzer Flussquerung aussehen. Nur deutlich abgespeckt, weil ausschießlich für Fußgänger und Radfahrer gedacht.

Einig waren und sind sich beide Seiten zumindest darüber, dass die Brücke vor allem aus touristischer Sicht sehr wichtig ist, weil sich dort gleich drei ausgeschilderte Radwege kreuzen. Das Areal an der Brücke ist allerdings auch bei Wasserwanderern sehr beliebt, die dort gern ihre Boote in den Aland einsetzen. Im Februar dieses Jahres bahnte sich auf Vorschlag des Projektanten im Rat ein Kompromiss an, der inzwischen auf die Zustimmung der genehmigenden Institutionen inklusive des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) sowie der unteren Naturschutzbehörde gestoßen ist. Die neue Variante sieht vor, die bautechnischen Vorteile von Beton von der Stabilität bis zur längeren Lebensdauer und den optischen Charme von Holz miteinander zu verbinden. Heißt, dass Holz das Aussehen des Geländers bestimmen soll und dass die Brückennutzer über Holzbohlen laufen beziehungsweise radeln können (wir berichteten).

Ob das Projekt vier Jahre nach dem Start des Förderprogramms immer noch zu 100 Prozent gefördert wird, bleibt abzuwarten. Doch auch für den Fall, dass das Geld wie erhofft fließt, hat Hildebrandt den Termin für einen möglichen Baustart schon mal vorsorglich korrigiert. In diesem Jahr werde sich da nichts mehr tun.