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Neue Initiative Weihnachten im alten Konsum

Teig kneten, wo früher die Kasse stand: Die Dobbruner Initiative „Kultur im Konsum“ hat das zweite Mal zum Plätzchenbacken eingeladen.

Von Frank Schmarsow 16.12.2018, 23:01

Dobbrun l Seine zweite Auflage nach der Premiere im vergangenen Jahr erlebte am Sonnabendnachmittag das Plätzchenbacken im Rahmen von „Kultur im Konsum“ in Dobbrun. Dazu hatte die Initiatorin Käthe Leischke wieder Kinder und Eltern aus dem Osterburger Ortsteil ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Es ist die frühere Konsum-Verkaufsstelle, in der auch die freiwillige Feuerwehr ihr Gerätehaus hat.

Jedes Kind sollte vorbereiteten Teig mitbringen, der dann, mit bunten Zuckerstreuseln und Lebensmittelfarbe dekoriert, gemeinsam zu leckerem Weihnachtsgebäck verarbeitet wurde. „Das könnte vielleicht nach unterschiedlichen Rezepturen geschehen“, erzählte Käthe Leischke zu Beginn in der Weihnachtsbäckerei. Sie hatte auch für Ausstechförmchen, Teigrolle, Mehl und anderes Zubehör gesorgt. Gebacken werden konnte im Herd in der zum Gerätehaus gehörenden Küche. Dass am Sonntag die Senioren des Dorfes hier zu ihrer Weihnachtsfeier zusammenkamen, passte ganz gut, denn ein Teil der Plätzchen sollte dort gleich auf die Tisch kommen.

Käthe Leischke wohnte zuletzt in Freiburg im Breisgau, kam 2014 in das Wischedorf Dobbrun. Beim Verein „Kinder stärken“ in Stendal arbeitet sie mit ehrenamtlichen Paten, die diesen gemeinnützigen Verein unterstützen.

Mit ihrem Lebensgefährten, der sich hier mit Solartechnik selbstständig gemacht hat, führe sie als zweites Standbein eine kleine Bio-Landwirtschaft: Die beiden halten 160 Schafe der hier noch seltenen Skudden, einer kleinwüchsigen Rasse, die einst vor allem in Ostpreußen gezüchtet wurde.Beide gehören dem Seehäuser Verein „Bergfest“ an, der mit allerlei Veranstaltungen bereits für mehr geselliges Leben in die Nachbarstadt sorgt. „So etwas könnten wir in kleinerem Rahmen auch hier machen“, wünscht sich Käthe Leischke. „Allerdings bräuchten wir dazu Mitstreiter im Dorf. Und das ist uns bisher noch nicht so recht gelungen. Wir mischen schon bei der Kultourspur des Wische-Vereins mit, möchten auch gern mal regionale Musikbands nach Dobbrun holen, wir sind da schon mit Tangermündern im Gespräch.“

Sie glaube, sagte Leischke, man müsse erst einmal dazu Mitstreiter gewinnen, damit „Kultur im Konsum“ im geselligen Leben im Dorf eine feste Größe und mal Tradition wird. „Wenn noch mehr mitziehen und Ideen einbringen, könnten wir für unser Dorf viel erreichen“, ist die junge Frau, die hier mit ihrer kleinen Familie richtig heimisch werden möchte, überzeugt.

„An einem lauschigen Abend im Sommer haben wir schon einmal zusammengesessen und über mögliche Veranstaltungen mit der Kultourspur geplaudert. „Mir schwebt da zum Beispiel eine Buchlesung unter unseren Schafen vor.“ Mitten im Grünen also.