Nette Worte zum Abschied

Goldbeck l Wachsende Steuereinnahmen, Risikoanalyse, Qualitätsmanagement, Eröffnungsbilanz und neue Radwege hat Eike Trumpf in seiner Rede zwar erwähnt, aber sie waren nicht das eigentliche Thema des Abends. Der Neujahrsempfang fand an Trumpfs letztem Arbeitstag statt – im Zeichen dessen stand er dann auch. Vor großem Publikum blickte der heute frisch gebackene Pensionär kurz auf seine knapp 27-jährige Karriere als leitender Verwaltungsbeamter zurück. Er sprach von „interessanten Jahren mit Höhen und Tiefen“ – „mehr Höhen“. Trumpf hätte den Job gerne weiter gemacht, aber René Schernikau lief ihm bei der Kommunalwahl Ende Oktober mit 64,8 Prozent der Stimmen deutlich den Rang ab. Der Schock darüber scheint sich mittlerweile gelegt zu haben. Die Gesellschaft im Verwaltungsamt erlebte am Dienstag jedenfalls einen gut aufgelegten Eike Trumpf. Einen, der sich weiter in den Kreistag, den dortigen Wirtschaftsförderungsausschuss und die Leader-Aktionsgruppe „Mittlere Altmark“ einbringen möchte. Und der auch abseits davon schon Pläne hat: „Ich werde wohl in diesem Jahr noch ein Gewerbe anmelden“, so Trumpf, ohne Näheres zu verraten. Für die Sicherheit hat er den Pensionärsausweis, den er gerne in die Menge zeigte. Und wenn doch mal Zweifel aufkommen, helfe der Zettel, den Trumpf einst von seiner Cousine geschenkt bekam. Auf dem ist geschrieben: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Trumpf will neue Wege gehen „und auch dort wieder Spuren hinterlassen“. Seinem Amtsnachfolger Schernikau wünschte er alles Gute, wenn er auch einschränkend sagte: „Es wird sicher schwer für ihn werden, weil er aus einem anderen Fachbereich kommt und nun auf ein gesatteltes Pferd aufsteigen muss.“ Aber die Verwaltungsmannschaft werde ihn sicher gut unterstützen.

Apropos. Etliche Blumensträuße wurden hin- und hergereicht. Immerhin mehr als „berufliche Silberhochzeit“ feierte Trumpf schließlich mit Annelie Fricke, die im Vorzimmer seines Büros saß und aufpasste, dass er sich mit den Terminen nicht verzettelte. Ein notorischer Zuspätkommer ist Eike Trumpf dennoch geblieben, was im Saal mit einigem Schmunzeln quittiert wurde. Blumen für Ingrid Jankow, für Simone Kuhlmann, für Dana Hoedt... Wildschweinwurst für Karsten Rottstädt und Stefan Ludwig... „Aus meinem Revier“, so Trumpf, der nun mehr Zeit für sein Jagdhobby haben wird.

Landrat Carsten Wulfänger (CDU) betonte in seinen Grußworten, dass man nicht aufgrund von Zufällen oder Glück so lange im Amt bleibe wie Eike Trumpf, „sondern, weil er eine super Arbeit gemacht hat“. Der VG-Ratsvorsitzende Norbert Kuhlmann bemerkte, dass Trumpfs Weg in der Kommunalpolitik bemerkenswert gewesen sei, wenn er auch nicht immer einer Meinung mit ihm war.

Der neue Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau hielt sich am Dienstagabend im Hintergrund. Mindestens einen großen Blumenstrauß nahm aber auch er mit nach Hause. Mit schönen Grüßen vom Landrat.