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Offene Türen Geflügelzüchter präsentieren sich

Die organisierten Rassegeflügelzüchter öffneten am Sonntag die Türen zu ihrer Gemeinschaftsanlage. Sie stellten ihr Hobby vor.

Von Frank Schmarsow 30.05.2016, 23:01

Osterburg l Heiß drückte die Sonne am Sonntagnachmittag auf den Festplatz des Kleingärtnervereins „Aufbau“, den die Zuchtfreunde des Vereins für Rassegeflügelzucht 1931 Osterburg und Umgebung e. V. für ihren Tag der offenen Tür nutzten. Eine eigene Freifläche für solche Anlässe in der Anlage steht ihnen nicht mehr zur Verfügung, seit Cindy Ott mit ihrem Beitritt zum Verein Ende des vergangenen Jahres die dafür genutzte leere Parzelle für ihre Züchtertätigkeit in Beschlag hat.

Die Veranstaltung begann um 14 Uhr mit einem Hähne-Wettkrähen. Schon davor machten die 15 Gockels in ihren Käfigen stimmgewaltig Spektakel. 30 Minuten hatten sie dann Zeit, ihre Schnäbel wettbewerbsmäßig aufzureißen. Für die drei vorderen Plätze gab es für die Besitzer je einen Pokal. Aber auch der krähfaulste Hahn wurde mit einem Preis bedacht.

Vor den Käfigen hatten fünf Kampfrichter – Udo Reineke, Mario Kik, Helmut Krause, Mario Brauer und Silvio Rembde – mit Papier und Kugelschreiber Platz genommen, die jeweils drei Hähne beobachteten und jeden Kräher akribisch mit einem Strich festhielten. Zwerg-, Groß- und Kampfhähne waren zur Stimmabgabe gefordert. Helmut Krause und Hugo Haverland, Ehrenvorsitzender des Vereins, hatten jeweils zwei Hähne dabei. Manche Hähne taten sich schwer, ihre Stimmen zu erheben. Entweder hatten sie sich schon vor dem Start verausgabt oder Wärme und Besucher ließen sie zögern. Am Schluss zeigte sich, dass einer von Hugo Haverlands Zwerg-Barnefeldern mit 51 Krähern den Schnabel vorn hatte, gefolgt von Grit Lorenz‘ Chabo „Garry“ (28) und Udo Reinekes Zwerg-Lachsfarben-Exemplar (24). Keinen Strich auf der Liste hatten Helmut Krauses Zwerg-Welsumer. Ihm wurde symbolisch eine Bratpfanne überreicht. Dass es den Hähnen ans Gefieder gehen wird, ist unwahrscheinlich.

Zwei Seehäuser Zuchtfreunde – Helmut Becker, der Vorsitzende des dortigen Rassegeflügelzuchtvereins von 1888 e. V und Vorstandsmitglied Klaus Burweg – hatten sich als Gäste eingefunden. „Wir wollen mal sehen, wie andere Zuchtfreunde einen Tag der offenen Tür organisieren und durchführen“, sagte Becker. „Wir machen das immer am Himmelfahrtstag. Außerdem interessiert uns die Anlage.“ Und unter Hugo Haverlands Führung warfen sie einen Blick über die Parzellenzäune; ein ganzer Pulk weiterer Besucher hatte sich ihnen angeschlossen und folgte Haverlands Erläuterungen.

In gemütlicher Runde bei Bratwurst, Steaks, Kuchen, Kaffee und anderen Getränken tauschte man sich über die züchterische Arbeit aus und stillte die Wissbegier von Leuten, die davon unbeleckt sind, aber Interesse zeigten. Kleine Besucher konnten sich mit dem ausmalen von Tierbildern beschäftigen.

„Wir geben den Gästen einen Einblick in unsere züchterische Arbeit; wir verstehen Rassegeflügelzucht nicht nur als sinnvolle Freizeitgestaltung, sondern auch als Leben mit der Natur und als eine Möglichkeit zur Entspannung fern von jedem täglichen Stress“, sagte Gutowsky. „Noch eines ist wichtig: Wir wollen mit unserem Hobby auch Kulturgut bewahren. Tierschutz und Umweltschutz sind bei uns oberstes Gebot. Außerdem erhalten wir Genreserven für die wirtschaftliche Geflügelzucht.“ Ausstellungen wie die jährliche Rassegeflügelschau in Osterburg, Tierbesprechungen, Fachvorträge und geselliges Beisammensein bereichern das Vereinsleben.

Der Verein besteht nun seit 85 Jahren und gehört mit rund 40 Mitgliedern im Kreisverband der Rassegeflügelzüchter zu den größten. Und die Arbeit ist vielfältig; Puten und Perlhühner, Gänse und Enten, Hühner und Zwerghühner, Rassetauben und Ziergeflügel werden gezüchtet.