1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Wo Abgase ein Wohlgeruch sind

EIL

Offroad-Treffen Wo Abgase ein Wohlgeruch sind

Die Organisatoren ziehen ein positives Fazit. Das Offroad- und Allradtreffen in Wischer war so gut besucht wie noch nie.

Von Karina Hoppe 03.04.2016, 18:00

Wischer l Viele ersehnen den Frühling, einige ersehnen den Frühling und mit ihm lautes Motorenbrummen, Abgase an jeder Ecke und ganz viel Halli­galli in der Sandgrube. „Wir sind immer die ersten“, sagt Egbert Pinkle. Er ist Vorsitzender des Technikparks Altmark, jenes Vereins, der seit zwölf Jahren das Offroad- und Allradtreffen in Wischer veranstaltet. Am Sonnabend öffnete einmal mehr das Tor des Geländes und ließ Menschen herein, „die nach dem Winter ganz heiß sind“ auf die Zusammenkünfte im Namen der Technik. Zum Beispiel Regine Krokowski aus Goldbeck und Martin Gräf. Sie sind jedes Jahr in Wischer, weil sie Offroad fahren und Oldtimerfans sind. „Und weil man hier so viele nette Bekannte trifft“, so Regine Krokowski.

Neben ihr stand eine kleine Feldküche samt Bohnensuppe und ein Stendaler Mitstreiter pustete den Rauch von original russischen Zigaretten in die Runde. „Eine Papirossa, gerade gekauft, die schmeckt.“ Nicht der einzige Duft auf dem Gelände - der im weitesten Sinne irgendwie an „früher“ erinnert. Wobei Regine Krokowski und Martin Gräf ein ganz neuzeitliches Produkt gewannen: einen Bierkasten. Die beiden beteiligten sich nämlich auf einem Quad am so genannten Bierkastencup. Egal mit welcher Karosse: Die Teilnehmer müssen dabei mit aus dem Fahrzeug gestreckter Hand einen Becher mit einem Liter Wasser durch die Offroad strecke bringen und dabei so wenig wie möglich Wasser verplempern. Das gelang Regine Krokowski und Martin Gräf am besten – das Bier in der Mittagssonne schmeckte.

Nebenan genoss der Erxlebener Bruno Roger seinen Ruf als der Mann mit dem besten NVA-Geländewagen seiner Art. Ein alter Werkstattwagen, den Roger vor sechs Jahren erwarb und originalgetreu aufbaute. „Auch mit Original-Maschine und ich hab einen passenden Anhänger dazu.“ Etliche Preise habe Roger schon mit dem Vehikel abgeräumt.

Der „glücklich Geschiedene“ kommt viel herum mit seinem Schmuckstück. Er besucht rund 15 Treffen im Jahr, fährt auch nach Polen, wobei das Treffen in Pütnitz bei Ribnitz-Damgarten das größte ist. „Da fahren die Affen Panzer.“ Wischer ist aber Ehrensache für Roger und gefalle ihm auch sehr gut. Man kennt sich, es wird viel herumgewitzelt auf diesen Treffen. Und Roger hat sein Bett immer dabei. Ja, eine kleine Macke müsse man schon haben für dieses Hobby.

Egbert Pinkle nennt es „Sandkastenspiele für Erwachsene“. Wischer habe sich in der Szene über Jahre einen guten Ruf erarbeitet. „Wer einmal hier war, kommt wieder und bringt neue Leute mit.“ In diesem Jahr kamen erneut viele Teilnehmer aus den alten Bundesländern.