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Osterburg Ein letztes Mal im Winterschlaf

Die an der Burgstraße 13/14 gelegenen Fachwerkhäuser überwintern noch ein weiteres Mal im maroden Zustand.

Von Nico Maß 22.10.2015, 20:00

Osterburg l Eigentlich sollten Handwerker schon in diesem Jahr die Arbeit an der Burgstraße 13/14 aufnehmen. „Aber von diesen Plänen haben wir Abstand genommen. Wir starten im Frühjahr 2016“, legt sich Bürgermeister Nico Schulz fest. Die nötigen Finanzen für die Sanierung hat die Kommune sicher. Aus einem Fördertopf, der die Sanierung der Außenhülle, die Dacherneuerung und den Einbau neuer Fenster zu 100 Prozent finanziert. „Dabei handelt es sich um das Programm, das wir bereits für die Sicherung des Lies-Hauses nutzen konnten“, erklärt Nico Schulz. Mit der gleichen Förderquelle sollen sich die Parallelen zu dem immer noch leerstehenden Gebäude am nördlichen Ende der Breiten Straße aber erschöpfen. Denn anders als beim Lies-Haus verfolgt die Kommune im Fall der Burgstraße ihre eigenen Pläne. „Mit diesen an das Rathaus angrenzenden Gebäuden stocken wir die Platzkapazitäten für unsere Verwaltung auf. Diese Häuser werden ihren Teil dazu beitragen, dass wir unser Anliegen, die komplette Verwaltung an einem Standort zu konzentrieren, in die Tat umsetzen können“, erklärte Schulz.

Ist die Sicherung der Häuser vollzogen, dürfte der unbedingt nötige Innenausbau also nicht lange auf sich warten lassen. Auch den will die Kommune mit Unterstützung von Fördergeldern stemmen, ein Drittel der Kosten müsste die Einheitsgemeinde aber aus dem eigenen Geldbeutel begleichen.

Für das Anliegen, 2019 sämtliche Verwaltungsmitarbeiter der Kommune an einem Standort und in dessen Reichweite zu konzentrieren, genügen die Räumlichkeiten an der Burgstraße aber nicht. Deshalb greift die Stadt auch auf das Vorgebäude der Musikmarkthalle am Großen Markt zurück. Dort stehen in absehbarer Zeit dementsprechend ebenfalls Ausbauarbeiten auf der Agenda, um die Räumlichkeiten in Büros und Arbeitszimmer für die Angestellten zu verwandeln. Die Musikmarkthalle selbst ist nicht Gegenstand dieser Pläne. „Sie soll ein Veranstaltungsort bleiben und im kommenden Jahr für diese Zwecke ausgebaut werden“, kündigte Nico Schulz an. Die Aufgabenpalette beinhaltet unter anderem auch die Einrichtung von sanitären Anlagen und den Einbau einer Heizung und soll die Attraktivität der Halle für Veranstalter deutlich erhöhen. Der Bürgermeister machte in diesem Zusammenhang aber auch deutlich, dass die Aufwertung der Halle rustikaleren Angeboten keinem Riegel vorschieben soll. „Natürlich sollen die Tierschauen unserer Vereine auch zukünftig in der Musikmarkthalle möglich sein“, sagte er.

Aussagen über die zukünftige Nutzung wie bei der Halle gibt es vom Bürgermeister für das Lies-Haus nicht. Das markante Gebäude, dessen Außenhülle 2012/13 für rund 300 000 Euro saniert wurde, will die Stadt nicht selbst nutzen. Die Kommune sucht einen Käufer. Bislang erfolglos. „Wir haben das Lies-Haus zweimal ausgeschrieben. Und sind auch bereit, von unseren ursprünglichen Preisvorstellungen in Höhe von 111 700 Euro abzurücken. Aber auch das hat bisher noch nichts gebracht.“ Die Stadt stehe für Nachfragen nach dem Lies-Haus jederzeit zur Verfügung, bekräftigte Nico Schulz. „Aber zum Nulltarif abgeben können wir es natürlich nicht“, fügte der Bürgermeister abschließend hinzu.