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Osterburg „Neuer Standort ist nicht ideal“

Der Osterburger Wochenmarkt zog mit den Arbeiten vom Hilliges-Platz einige Meter weiter in Richtung Wallpromenade um.

Von Ingo Gutsche 31.08.2015, 19:00

Osterburg l Mit der Neugestaltung des kürzlich eingeweihten Hilliges-Platzes sagten auch die Händler des regelmäßigen Markttreibens „Auf Wiedersehen“ zum einstigen Standort. Seither befindet sich der Wochenmarkt hinter dem Kaufhaus zwischen Wallpromenade und dem Parkplatz etwa 100 Meter in östlicher Richtung. Aber auch wenn es nur ein „Katzensprung“ ist, der Großteil der Händlerriege ist mit dem Areal nicht ganz glücklich.

„Ich habe ein Drittel weniger Umsatz“, sagt Heidrun Kintra, die selbstgemachten Käse unters Volk bringt. Auch Rainer Rippl ist beim Blick in die Kasse nicht erfreut. Der Umzug hat „für einen Einbruch der Einnahmen“ gesorgt. „Manche Leute wissen ja gar nicht, dass der Markt hier ist“, erzählt Birgit Müller vom Nachbarstand. „Der Standort ist nicht ideal“, schätzt das Trio ein.

Auf dem Hilliges-Platz lief es besser. „Uns fehlt die Laufkundschaft. Die Stammkunden kommen bis hierher“, klärt Kintra auf. „Für viele sind schon ein paar Meter gravierend“, fügt Müller, die Fisch im Sortiment hat, hinzu. An der Breiten Straße könnte man auch schnell das Auto parken, sehen sie neben der etwas zentraleren Lage zur Innenstadt einen weiteren Vorteil, auch wenn ein großzügiger Parkbereich in Nachbarschaft des neuen Standortes ist.

Walter Becker aus Kalbe, Stammhändler in Osterburg, fühlt sich auf dem Areal wohl. Für ihn ist es wichtig, sein Auto nebenan zu haben. „Das wäre auf dem neuen Platz nicht möglich“, meint er. Ein Großteil der Textilien lagert im Fahrzeug. Auf dem jetzigen Platz könne er sich vernünftig ausbreiten. Auch der Stendaler Ashokkumar Bhola ist mit dem Markttreiben am aktuellen Ort, der bereits schonmal als Marktplatz für die Osterburger diente, zufrieden.

Die Mehrheit findet das nicht. In der Vergangenheit war weniger los als auf dem Hilliges-Platz, musste auch Händler Carsten Gruhn feststellen. Sein „Kollege“ Rainer Rippl war allerdings am vergangenen Donnerstag über die Besucherschar überrascht. „Das ist seit langem der erste Tag, wo wieder was los ist“, sagt der Landwirt, der Obst und Gemüse feil bietet. Die Markttreibenden haben die Hoffnung, dass es mit dem zu Ende gehenden Sommer und der Urlaubszeit bergauf geht.

Nicht nur mehr Kunden wünschen sie sich. Es gibt noch eine andere Sache, die verbessert werden müsste: „Wir haben keine öffentlichen Toiletten in der Nähe. Das ist ein großes Problem“, so Rippl, der wie die anderen Markt-Unternehmer auf die Stadt hofft. „Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung“. Auf eine Kooperation mit den Stadt-Verantwortlichen sind die Händler angewiesen. „Natürlich sind wir an einer guten Zusammenarbeit interessiert.“

Die Marktgebührenordnung könnte noch in diesem Monat eine Änderung erfahren. Diese bezieht sich auf den Freitag. Dort soll die Uhrzeit bis 14 Uhr herunter gesetzt werden. „Aber wer länger bleiben will, kann das natürlich“, sagt Walter Becker. Ansonsten bleiben die Dienstage und Donnerstage erhalten. Von 8 bis 17 Uhr können sich die Käufer mit frischen regionalen Produkten, aber auch mit Textilien eindecken.