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Pellkartoffeln Osterburger halten Tradition am Leben

Eine Neuauflage erfuhr das einst vom Osterburger Heimatverein eingeführte „Pelltüffel­eten“.

Von Frank Schmarsow 13.08.2017, 05:00

Osterburg l Mit mehr als 50 Teilnehmern war die Platzkapazität im Biergarten des „Ratskellers“ ausgereizt. Als die IG sich im vergangenen Jahr aufgelöst hatte, war man übereingekommen, diese schöne Tradition um die frisch geernteten Frühkartoffeln dennoch fortzusetzen.

Da hatte sich Heimatfreundin Rita Haferkorn kurz entschlossen vor den Karren gespannt und gemeinsam mit dem „Ratskeller“-Wirt Heiko Schmeichel das Treffen der ehemaligen IG-Mitglieder organisiert. An den Tischen saßen auch andere Interessierte, die der guten altmärkischen Pelltüffel Geschmack abgewinnen und der seinerzeit auf Befehl König Friedrich II. in Preußen eingeführten und zum Grundnahrungsmittel anvancierten Kartoffel auf diese Weise huldigen wollten. Aus dem benachbarten Rathaus war, wie in den Jahren zuvor, Bürgermeister Nico Schulz mit einigen Mitarbeitern gekommen.

Nach der obligatorischen Kartoffelsuppe als Vorspeise hatte Rita Haferkorn das Büfett eröffnet. Schmeichel und seine Mannschaft hatten wieder einmal für ein reichhaltiges Angebot gesorgt: Pellkartoffeln, Specksalat, Majonäsensalat, Bratkartoffeln, Kartoffelbrei und Rosmarinkartoffeln konnten mit den verschiedensten Beilagen ergänzt werden, wie Bratklops, Bratwurst, Speckstikppe, Sülze, Leberwurst, Butter und Salz, Quark mit Leinöl, eingelegten Hering und saure dicke Milch. Zum Nachtisch gab es Kartoffelpuffer mit Apfelmus. „Einen ganzen Zentner Kartoffeln haben wir gekocht, gepellt und verarbeitet“, verriet der Wirt. Haferkorn hatte schon Wochen vorher mit den Heimatfreunden und vielen Bekannten gesprochen, um sie zu dieser Veranstaltung zu animieren und immer dafür offene Ohren gefunden. „Wir wollten ja damals nicht so einfach auseinandergehen, denn wir hatten ja als organisierte Heimatfreunde viele schöne Erlebnisse zusammen“, sagte sie. „Nun hatten wir die Möglichkeit, gemütlich zusammen zu sitzen, nach dem Essen in Erinnerungen zu kramen und über Gott und die Welt zu plaudern.“

Später gab es Kaffee und Kuchen. Die Organisatorin und Helga Albert, die viele Jahre die Plattschnackergruppe der Heimatfreunde geleitet hatte, hatten leckeren Pflaumen- und auch Heidelbeerkuchen nach Altmärker Art gebacken. Man war sich sicher, im kommenden Jahr aus diesem Anlass wieder zusammenzukommen.