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Projekt Flessauer Schüler in der Manege

Mädchen und Jungen der Flessauer Grundschule fiebern ihrem Auftritt in der Manege vor Eltern und Großeltern entgegen.

Von Frank Schmarsow 30.05.2017, 18:00

Flessau l Zirkusluft weht durch Flessau, hervorgerufen von jungen Nachwuchsartisten aus der Grundschule und der Vorschule der hiesigen Kindertagesstätte „Waldzwerge“. Auf dem Sportplatz hat nach vierjähriger Pause der Projektzirkus „Smiley“ der Familie Woitschack aus Suckow, Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), sein Zelt mit dem lachenden Vollmond aufgeschlagen. „Es ist ein neues moderneres Zelt mit bis zu 400 Plätzen, freitragend, für die Zuschauer ohne Sichtbehinderung durch Masten“, erklärte Charlett Woitschack, Chefin des Unternehmens, als diese am Dienstag bei den Proben kiebitzte.

Von März bis Mitte November tourt die Truppe – sechs erwachsene Trainer, zwei schulpflichtige Kinder, die das Lernen im Einzelunterricht nicht vernachlässigen, sowie Moderatorin Mutter Simona und Vater Stefan, zuständig für Ton- und Lichttechnik – vor allem durch die neuen Bundesländer. Zielgruppe sind Grundschulen, und in jeder bleiben sie je nach Schülerzahl drei Tage bis eine Woche. In Flessau sind vier Tage vorgesehen: Montag und Dienstag Training, Mittwoch Generalprobe und Donnerstag zwei Galavorstellungen.

Die Kinder trainieren zum Beispiel Hula-hoop – mit bis zu zehn Reifen auf einem Mal um den Körper –, Jonglage, Clownerie, zeigen sich als Akrobaten, Seiltänzerinnen, Fakire auf dem Nagelbrett, Bauchtänzerinnen und Cowboys beziehungsweise Cowgirls und anderes. Als Höhepunkt treten die Bauchtänzerinnen mit einem vier Meter langen Albino-Python auf, die Seiltänzerinnen zeigen Kunststücke auf einem knapp einen Zentimeter dicken Seil und die Akrobaten turnen unter der Zeltkuppel.

„Es sind völlig neue Erfahrungen für die Schulkinder, und jedes von ihnen sollte sie einmal in seiner Grundschulzeit erlebt haben“, sagte Charlett Woitschack. „Deshalb auch der vierjährige Rhythmus. Niemand ist als Artist geboren, aber man kann alles lernen. Wenn die Lehrer bei diesem oder jenem Schüler auch skeptisch sind, aber die Kinder sollten mal das machen, was sie nicht im normalen Alltag tun. Hier haben sie die Gelegenheit dazu, und wir sehen sie mit ganz anderen Augen als ihre Lehrer. Wer vielleicht in Mathe oder in einem anderen Fach Probleme hat, kann hier vor seinen Mitschülern und Lehrern glänzen.“

Leonie Fettin-Teichmann aus der Klasse 2a, die von Monika Woitschack mit den Hula-hoop-Reifen trainiert wird, gesteht: „Ich bin ganz schön aufgeregt, aber es macht großen Spaß, was wir hier machen.“ Und auch für die kleinen Bauchtänzerin Merle Mertens sind die vier Tage im Projektzirkus „Smiley“ „eine ganz tolle Sache“.