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Putz und Farbe Das romanische Jahr kann beginnen

Die Akteure des Forschungs- und Kommunikationsprojekts „Nebenstraßen der Romanik“ haben 2013 wieder viel vor.

Von Ralf Franke 19.01.2016, 20:00

Seehausen l Auch rechts und links der Straße der Romanik gibt es viel Interessantes zu entdecken und eröffnen sich dementsprechend viele Recherchefelder. Das macht der Seehäuser Hans-Peter Bodenstein, Koordinator des Forschungs- und Kommunikationsprojekts „Nebenstraßen der Romanik“ (ndRom), in einer Veranstaltungsübersicht deutlich. Und das abseits von Treffen und Exkursionen, die sich noch spontan mit Vereinen und Kirchengemeinden ergeben können.

Mal geht es fachlich, oft aber auch populärwissenschaftlich zu. In jedem Fall ist die Öffentlichkeit willkommen.

Das neue romanische Jahr wird am Freitag, 11. März, in der Aula der Seehäuser Winckelmannschule eröffnet. Ab 19 Uhr stellt Bodenstein aktuelle ndRom-Projekte vor. Anschließend erwartet die Gäste ein Vortrag über historische Elbverläufe in der mittelalterlichen Wische. Die Elbe floss nämlich nicht immer als ein Strom und auch nicht immer in ihrem derzeitigem Bett. So wechselte zum Beispiel Beuster mal die Ufer, ohne umziehen zu müssen, erklärte Bodenstein im Gespräch mit der Volksstimme und deute an, dass sich damit sogar Bistumsgrenzen verschoben. Außerdem rückt an dem Abend das Vielbaumer Gotteshaus in den Fokus der Romanik-Freunde.

Zweiter Höhepunkt der ndRom-Freunde ist der 11. Altmärkische Romaniktag am Sonnabend, 11. Juni, im Seehäuser Rathaussaal. Nach dem das Thema 2015 „Von Dom zu Dom“ war, geht es dieses Mal ab 9 Uhr bis in den späten Nachmittag um „Putz und Farbe – Architekturflächen an mittelalterlichen Bauten“.

Manches ist so groß, dass man es auf den ersten Blick nicht wahrnimmt, anderes so klein, dass es sehr leicht „übersehen“ wird. Doch gerade die kleinen und unscheinbaren Details haben grundlegende Fakten zur Geschichte der romanischen Bauten bis in unsere Zeit bewahrt, kündigt der Rathenower Wolfram Bleis seinen Vortrag an.

Traditionell geht der Blick später zum Teil über den regionalen Tellerrand. So werden unter anderem die Putzritzzeichnungen an der Westwand im Ostflügel der Magdeburger Domklausur „beleuchtet“. Die Ziele für Ausflüge zu Kirchen mit exemplarischen Beispielen von Putz und Farbe am darauf folgenden Sonntag stehen noch aus, weshalb Bodenstein momentan keine Begehrlichkeiten wecken möchte.

Romanische Kirchenarchitektur und Einblicke in die Gedankenwelt mittelalterlicher Werkmeister sind für Bodenstein & Co. nicht zuletzt zum Tag des offenen Denkmals am 11. September Pflichtprogramm. Diese Mal geht es zur Bretscher Kirche. Der Abiturient Tilman Hartwig hat über das Gotteshaus eine Projektarbeit am Osterburger Markgraf-Albrecht-Gymnasium geschrieben, die nicht nur bei Bodenstein hohe Anerkennung fand. Er verriet nur so viel, dass Hartwigs Forschung die Bau-Chronologie der Kirche in neuem Licht erscheinen lasse und dass es neue Erkenntnisse zum Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil gebe. Vortrag und Führung beginnen um 14 Uhr. Später soll der Grundriss des Gotteshauses mit den früher zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln und Berechnungsmethoden auf dem örtlichen Sportplatz ausgeschnürt werden.

Zum Sonnabend, 8. Oktober, lädt die Forschungsgruppe nach Altenzaun in den Saal von Brigitte und Horst Ruhbaum ein. Um 10 Uhr beginnt ein Symposium über die Sprengung der Kirche von Niedergörne. Das staatlich verordnete Aus für das Gotteshaus jährt sich dieser Tage zum 40. Mal. Grund genug für die Romanik-Freunde, sich mit der Geschichte des Gotteshauses, den archäologischen Funden oder dem Verbleib der Ausstattung zu beschäftigen. Zumal es sich laut Bodenstein um eine der schönsten Backsteinkirchen der Altmark gehandelt habe.

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